BHS-Rotorshredder zerkleinert Kühlgeräte

Die größte Bauform des Rotorshredders RS 3218 wird nach Angaben von BHS-Sonthofen seit Mitte 2008 erstmalig für die Zerkleinerung von Kühlgeräten eingesetzt. Betreiber sei das Recyclingunternehmen H.J. Hansen A/S in Odense, Dänemark. Nach über einem halben Jahr im Dauerbetrieb gaben Hansen und BHS für alle Betriebsparameter nun gute Ergebnisse bekannt.

In der patentierten Maschine mit einem Arbeitsraum von 3.200 Millimetern im Durchmesser und 1.800 Millimetern in der Höhe ließen sich Kühlgeräte aller Arten und Größen bis zu einer maximalen Aufgabegröße von 900 x 900 x 2.000 Millimeter und einem Stückgewicht von 75 Kilogramm zerkleinern. Zur Vorbereitung der Zerkleinerung sei die übliche manuelle Demontage von externen Kabeln und Kompressoren sowie das Entfernen von Betriebsmitteln und weiteren Fremdstoffen erforderlich. Im Inneren wird das Aufgabegut über mehrere Schlägerreihen durch Prall-, Schlag- und Scherkräfte selektiv beansprucht. Bei Erreichen einer vorgegeben Stückigkeit verlässt das Gut Unternehmensangaben zufolge durch einen Rost automatisch die Maschine. Ein Anschmelzen von Kunststoffen werde so vermieden.

In der Anfangsphase lag der Rotorshredder bei einer Leistung von 90 Geräten die Stunde, was jedoch sukzessive erhöht wurde, erklärt das Sonthofener Unternehmen. Seit sieben Montagen liege die Durchsatzleistung pro Stunde zwischen 200 und 230 Geräten. Den Angaben zufolge werden sämtliche Typen – vom Kleingerät bis zur großen Kühl-Gefrierkombi – verarbeitet, bei einer durchschnittlichen Masse von 40 Kilogramm pro Gerät. Der hohe Durchsatz in nur einer Zerkleinerungsstufe werde bei dem dänischen Unternehmen auch durch eine spezielle Anlagenlösung ermöglicht.

Die normalerweise erforderliche aufwendige Technik zur Gasreinigung mit Kondensation der klimaschädigenden Treibmittel entfällt laut BHS, da die im Prozess entstehende treibmittelbeladene Abluft abgesaugt und zusammen mit dem anfallenden PUR-Isolierschaum in einem direkt angrenzenden Kraftwerk vollständig verbrannt wird. Die weitgehende Trennung aller Verbunde bewerkstellige der RS 3218 sehr gut, wie etwa das Freilegen des PUR-Isolierschaums aus Fe- und NE-Metallen.

Die Maschine besitze eine hohe Variabilität hinsichtlich der Art und Dauer der Beanspruchung des Aufgabegutes. Die Beanspruchungsdauer und damit der Durchsatz und die Endproduktqualität werden beeinflusst von den Parametern Drehzahl, offene Fläche des Rostes sowie Anzahl und Ausführung der Schlagleisten, so BHS. Der Rotorshredder bei Hansen verfüge über 200 kW Antriebleistung, die Auslastung liege bei durchschnittlich 120 kW.

Des Weiteren führen laut BHS der schnelle Aufschluss und die hohe Zerkleinerungswirkung der Maschine zu geringen Energiekosten, die je nach Anforderungen an die Qualität der Endprodukte zwischen 0,09 Euro und 0,18 Euro je Kühlgerät (bei 0,15 Euro/kWh) schwanken. Die Standzeiten der Hauptverschleißteile (Schlagleisten und Roststäbe) sind abhängig vom Durchsatz und vom Zerkleinerungsgrad des Materials in der Maschine.

Bei Hansen ist in sieben Monaten seit Oktober 2008 kein nennenswerter Verschleiß entstanden, berichtet BHS: In der Maschine wurden ohne Austausch der Hauptverschleißteile circa 190.000 Kühlgeräte im Ein-Schichtbetrieb zerkleinert.

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