Umweltschutz wird als Wirtschaftsfaktor immer wichtiger

Der erste Umweltwirtschaftsbericht liegt vor. Gemeinsam weisen Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt in dem Bericht auf die enge Verknüpfung zwischen Ökologie und Ökonomie und die neue Rolle der Umweltpolitik hin.

„Der Umweltwirtschaftsbericht hilft, die Diskussionen um das Verhältnis von Umwelt und Wirtschaft zu versachlichen. Angesichts der doppelten Herausforderung durch Wirtschafts- und Klimakrise brauchen wir gerade jetzt solide und klare Entscheidungsgrundlagen für eine ökologische Industriepolitik“, so Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.

Mehr als 5 Prozent der Industriegüterproduktion in Deutschland entfielen 2007 bereits auf Umweltschutzgüter. Und: Deutschland ist beim Handel mit Umweltschutzgütern Weltspitze. Das schlägt sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder, wo die Umweltjobs boomen: Fast 1,8 Millionen Menschen finden in Deutschland hier Brot und Arbeit, mit weiter steigender Tendenz.

Der Bericht soll aber auch belegen, dass sich Umweltschutz auszahlt – gerade auch angesichts langfristig steigender Energie- und Rohstoffpreise sowie der großen Bedeutung der Energie- und Materialkosten im verarbeitenden Gewerbe.

Umweltschutz ist aber auch volkswirtschaftlich eine lohnende Investition: Umweltschutzanforderungen machen Unternehmen innovativer und damit fit für die Zukunft. In erster Linie verringert Umweltschutz aber Umweltschäden, deren Kosten die Gesellschaft ansonsten zu tragen hätte. So erreichen beispielsweise die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz vermiedenen Umweltschäden bereits heute die gleiche Größenordnung wie die zusätzlichen Kosten für die Volkswirtschaft. In rund zehn Jahren wird der Nutzen doppelt so groß sein wie die Zusatzkosten.

In dem Umweltschutzbericht riskieren die Verfasser aber auch einen Ausblick: In den Märkten der Zukunft eröffnen sich für innovative Unternehmen gewaltige Chancen. Damit deutsche Unternehmen weltweit und dauerhaft erfolgreich sein können, müssen sie in ihren Unternehmensstrategien berücksichtigen, dass die Ökologie zur Ökonomie des 21. Jahrhunderts wird.

„Umwelt und Wirtschaft sind kein Gegensatz – wer auf Dauer wirtschaftlich erfolgreich sein will, muss sich frühzeitig auf neue Herausforderungen wie den Klimaschutz und knapper werdende natürliche Ressourcen einstellen. Die Umweltpolitik muss diesen Prozess beschleunigen, indem sie Umweltinnovationen fördert und Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten umweltfreundlicher Produkte und Techniken beseitigt“, so der Präsident des Umweltbundesamtes, Andreas Troge.

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