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AGOR will kanadische Töchter verkaufen

Die unter Liquiditätsproblemen leidende Agor AG in Köln will ihre kanadische Tochter verkaufen. Dies hat der Aufsichtsrat des Spezialisten für die Aufbereitung von Aluminium-Salzschlacke Mitte der Woche in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat entschieden.
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Wie das Unternehmen in einer Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG dazu mitteilt, gäbe es bereits eine Interessensbekundung eines potentiellen Käufers für die 100-prozentige Tochter ALSA Services Canada und deren 100-prozentige Tochtergesellschaften ALSA Aluminium Canada Inc. und Recyclage d’Aluminium Quèbec Inc.

Die kanadische Tochter werde deshalb verkauft, weil sich die schon schwierige wirtschaftliche Lage dieser Gesellschaft wegen der in jüngster Zeit eingetretenen Auftragseinbrüche weiter verschlechtert hat. Der Verkauf der kanadischen Aktivitäten soll kurzfristig, möglichst noch in diesem Jahr erfolgen.

Die Agor AG leidet unter hohen Verbindlichkeiten, die das Unternehmen zu bedienen hat. Hierzu hieß es bereits Anfang Dezember in einer Pressemitteilung: „In Fortsetzung der Verhandlungen mit den Hauptgläubigerbanken wurde die Verlängerung der Stundung der diesen Banken gegenüber bestehenden Verbindlichkeiten der AGOR Gruppe bis zum 15. Januar 2009 vereinbart. Diese ist weiterhin mit der Auflage eines plausibilisierten Business Plans eines externen Gutachters, sowie der Gewährleistung der Zahlungsfähigkeit verbunden.“

Die AGOR AG soll bereits seit einiger Zeit unter rückläufigen Mengen angedienter Salzschlacken aus der Aluminiumindustrie leiden, die wiederum stark von den Umsatzrückgängen in der Autoindustrie betroffen ist.

Agor verwertet die Salzschlacke zu nahezu 100 Prozent: Das Salz und die rund 3 bis 10 Prozent Aluminiumanhaftungen gehen zurück in die Aluminiumindustrie. Ferner wird aus den Schlacken ein Aluminium-Sulfat gewonnen, das in der Landwirtschaft als Düngemittel verwendet wird. Aus dem verbleibenden Rest wird ein Produkt namens Serox hergestellt, das sowohl in der Zementindustrie als auch zur Herstellung von Mineralfaserwolle verwendet wird.

Erst im Frühjahr vergangenen Jahres hat die Agor AG zusätzlich zu ihren Stammwerken in Lünen und Hannover eine Pilotanlage in Töging (Bayern) in Betrieb genommen. Dort soll Serox erstmals auch in trockener Form gewonnen werden. Allerdings gibt es hier noch Schwierigkeiten, die Produktanforderungen der Abnehmer genau zu erfüllen.

Quelle: agor, kirchner (controlling), whe

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