Schrott wird in Italien nun auch zu Abfall

Lange war der Status von Schrott in Italien umstritten. Während aus EU-Sicht Schrott eindeutig dem Abfall zugeordnet wurde, sah der italienische Gesetzgeber darin einen Sekundärrohstoff. Mitte Februar hat Italien seine Gesetzgebung an EU-Recht angepasst.

Laut einer Information des italienischen Schrottverbandes Assofermet an den Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) von Mitte März können italienische Stahlwerke, Gießereien und andere Schmelzbetriebe bis zum 14. April dieses Jahres eine Genehmigung beantragen, Schrott als Abfall anzunehmen. Vom Zeitpunkt der Beantragung bis zur endgültigen Genehmigung können die Verbraucher den Schrott weiter als Sekundärrohstoff annehmen, egal ob er aus dem In- oder Ausland stammt.

Zum Hintergrund: In Italien galt bis zum 12. Februar 2008, dass Stahlwerke, Gießereien oder sonstige Schmelzbetriebe lediglich Sekundärrohstoffe annehmen durften und keine Abfälle zur Verwertung. Hierbei handelte es sich um ein Vorgehen, das nicht im Einklang mit der europäischen Gesetzgebung stand.

Italienische Verbraucher konnten theoretisch seit in Kraft treten der EU-Abfallverbringungsverordnung am 28. Juli 2007 keine Schrotte mehr importieren, sofern sie nicht über eine abfallrechtliche Genehmigung verfügt haben.

Assofermet geht davon aus, dass die meisten italienischen Stahlwerke und Gießereien eine Genehmigung zur Annahme von Schrott als Abfall beantragen werden. Sie werden dies schon vor dem Hintergrund der REACH-Verordnung tun, bei der Abfall ausgenommen ist.

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