Tintenstrahldrucke gefährden das Recycling graphischer Papiere

Immer mehr Zeitungen und Zeitschriften werden per Tintenstrahl bedruckt. Dies könnte jedoch langfristig das Recycling graphischer Papiere gefährden. Im Vorfeld der „drupa“, der weltgrößten Messe rund um Druck und Papier, die Ende Mai in Düsseldorf beginnt, will die Internationale Forschungsgemeinschaft Deining-Technik (INGEDE) umfangreiche Aufklärung betreiben.

Tintenstrahldrucke können nicht wie alte Zeitungen oder Zeitschriften zu neuem Zeitungs- oder Kopierpapier rezykliert werden. Die Tinte lässt sich nicht entfernen und macht das neue Papier dunkler.

Einzelne Drucke aus dem Büro oder dem Haushalt können die Papierfabriken noch verkraften, doch was Druckerhersteller jetzt auf der Fachmesse „drupa“ zeigen wollen, gefährdet den Recyclingkreislauf: Mit Inkjet gedruckte Zeitungen oder Werbesendungen sind wie ein Schwamm voll Tinte – und schon in geringen Mengen könnten solche Druckerzeugnisse dazu führen, dass das System des grafischen Papierrecyclings in Gefahr gerät.

Schon seit einigen Jahren versucht die INGEDE, dieses Problem mit Druckerherstellern und anderen Mitgliedern der Papierkette zu lösen, bisher jedoch ohne Erfolg.

Im Gegenteil: Selbst Hersteller von Digitaldruckmaschinen, die bisher auf hervorragend rezyklierbare Trockentoner setzten, bieten nun mit Hinweis auf angebliche Erfordernisse des Marktes auch Tintenstrahlsysteme für hohe Auflagen an.

„Wir müssen Verlage und Agenturen informieren“, sagt Axel Fischer, Pressesprecher der INGEDE. „Schon ein einziger Verleger, der so eine Maschine anschafft, könnte das Papierrecycling in ganz Europa massiv beeinträchtigen“.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.