„Handelsblatt“: DSD bietet Kampfpreise an

Die Duales System Deutschland GmbH (DSD) bietet offenbar seit Jahren auf Lizenzgebühren für den Grünen Punkt großzügige Rabatte zum Zweck der Kundenbindung an. Dem "Handelsblatt" liegt eine vertrauliche Liste über "Zusatzvereinbarungen für Zeichennutzungsverträge" vor, die die Dumping-Aktion belegen soll. Die Zeitung nennt die Warnungen vor einem bevorstehenden Zusammenbruch des Systems, die die DSD-Leitung während der Diskussion um die VerpackV-Novelle ausgegeben hatte, deshalb einen "PR-Coup".

In der Liste sei zum Beispiel festgehalten, dass Hersteller von Arzneimitteln und Medizinprodukten für den Grünen Punkt ein Viertel weniger bezahlen müssen als andere. Vertreiber von Schuhkartons genössen gar 80 Prozent Rabatt. Das „Handelsblatt“ spekuliert, dass die DSD damit einem alternativen Sammelsystem des Konkurrenten Interseroh schaden wolle.

Die Zeitung zitiert weiter aus einem „internen Papier“, in dem Vorteile für Hersteller fixiert werden, deren Verpackungen von den Verbrauchern auch mal im Laden gelassen werden: „Das Lizenzentgelt für Verkaufsverpackungen kann um 50 Prozent gekürzt werden, wenn die Zeichennehmerin solche Verkaufsverpackungen mindestens zu 15 Prozent auch an Anfallstellen im gewerblichen Bereich liefert.“

Das „Handelsblatt“ berichtet auch von einer Konferenz der Deutschen Presseakademie in Berlin, auf der DSD-Pressesprecherin Heike Schiffler den künstlich aufgebauten Druck auf die Politik freimütig eingestanden hätte. Das Bundeskabinett habe eine strengere Verpackungsverordnung aufgrund der „druckvollen Kampagne“ seitens der DSD diskutiert, gibt die Zeitung Schifflers Worte wieder.

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