Ziel ist die Diversifizierung von Lieferketten und der Schutz der Industrie vor geopolitischen Risiken und Preisschwankungen.
Die Kommission plant die Beschleunigung von Vorhaben zu kritischen Rohstoffen durch risikomindernde Finanzinstrumente und vereinfachte Genehmigungsverfahren. Strategische Projekte sollen Abhängigkeiten bis 2029 deutlich reduzieren. Innerhalb von zwölf Monaten werden EU-Mittel von 3 Mrd. EUR bereitgestellt, um kurzfristig zusätzliche Lieferkapazitäten zu ermöglichen. Unterstützt werden unter anderem das Lithiumprojekt Cinovec in Tschechien und das Molybdänprojekt Malmbjerg in Grönland. Zudem sollen Genehmigungsprozesse für Rohstoffprojekte in der EU angepasst werden.
Bis Anfang 2026 richtet die Kommission ein Europäisches Zentrum für kritische Rohstoffe ein. Das Zentrum soll Marktinformationen bereitstellen, Projekte koordinieren und als Portfoliomanager für eine diversifizierte Lieferkette fungieren. Ein Rohstoffmechanismus soll Unternehmen bei der Bündelung von Nachfragen, beim gemeinsamen Einkauf und bei Abnahmevereinbarungen unterstützen.
Gemeinsam mit den Mitgliedstaaten wird ein Konzept für eine koordinierte Bevorratung kritischer Rohstoffe erarbeitet. Ein Pilotprojekt soll Anfang 2026 starten. Der Aktionsplan umfasst zudem Maßnahmen zur Beobachtung des Binnenmarktes, Krisenkoordination und den Schutz vor ausländischer Einflussnahme. Im zweiten Quartal 2026 sollen Maßnahmen zur Sicherung der Lieferketten ausgeweitet werden.
Zur Stärkung der europäischen Recyclingkapazitäten plant die Kommission Exportbeschränkungen für Schrott und Abfälle aus Permanentmagneten. Im Frühjahr 2026 sollen Ausfuhrzölle auf Aluminiumschrott und gegebenenfalls auf Kupfer eingeführt werden.
Eine Änderung des CRMA sieht erweiterte Produktkennzeichnungen und Anreize für das Recycling von Vorverbraucherabfällen aus der Produktion von Permanentmagneten vor. Vorgaben zum Rezyklatanteil sollen das Recycling in der EU erhöhen. Bis Mitte 2026 wird ein Aktionsplan zur Unterstützung heimischer Düngemittel, recycelter Nährstoffe und Alternativen zu kritischen Rohstoffen im Düngemittelbereich vorgelegt.
Die EU vertieft die Zusammenarbeit mit Partnerländern zur Diversifizierung des Angebots und zur industriellen Kooperation. Grundlage sind bisher 15 strategische Partnerschaften mit ressourcenreichen Ländern, eine weitere Partnerschaft mit Brasilien ist geplant. Zusätzlich arbeitet die EU an Investitionsrahmen für Wertschöpfungsketten mit der Ukraine, den Westbalkanländern und der südlichen Nachbarschaft.
International unterstützt die EU die G7-Allianz für die Produktion kritischer Rohstoffe sowie den G7-Fahrplan für normenbasierte Märkte. Über den G20-Rahmen für kritische Mineralien sollen ebenfalls Diversifizierungsmaßnahmen umgesetzt werden.






