Der Verband Deutscher Metallhändler und Recycler (VDM) und die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) haben sich in einer gemeinsamen Stellungnahme gegen Forderungen nach Exportverboten für recycelte Metalle ausgesprochen. Hintergrund sind Äußerungen von Rob van Gils, Geschäftsführer von Hammerer Aluminium Industries und Präsident von Aluminium Deutschland, der sich für entsprechende Maßnahmen eingesetzt hatte.
Die beiden Verbände betonen, dass viele Mitgliedsunternehmen derzeit unter schwacher Nachfrage im Inland litten. Ein Exportverbot würde diese Situation nach ihrer Einschätzung weiter verschärfen und Investitionen sowie Arbeitsplätze gefährden. „Wir müssen Brücken bauen, nicht Mauern errichten“, sagte VDM-Präsident Murat Bayram. Man wolle gemeinsam mit den Metallproduzenten Lösungen finden, doch dafür sei Kooperation notwendig.
Zahlen der European Recycling Industries’ Confederation (EuRIC) zufolge verharren die europäischen Exporte von recycelten Metallen auf einem stabilen, niedrigen Niveau. Gleichzeitig würden die Importe aus den USA nach Europa die Ausfuhren aus der EU weiterhin übersteigen. Vor diesem Hintergrund sehen die Verbände Exportbeschränkungen als nicht zielführend an.
Stattdessen schlagen VDM und BDSV zwei alternative Wege vor: Zum einen fordern sie ein einheitliches Regelwerk für den Transport von Recyclingrohstoffen innerhalb der EU, um nationale Unterschiede im Abfallrecht und bürokratische Hürden abzubauen. Zum anderen regen sie Anreizsysteme für CO₂-Einsparungen an, die durch den Einsatz recycelter Rohstoffe erzielt werden. Entsprechende Zertifikate könnten nach ihrer Vorstellung zwischen Recyclern und verarbeitenden Werken geteilt werden.
Bayram warnte zudem vor einem Verlust an Einfluss auf europäischer Ebene, wenn die Branche nicht gemeinsam auftrete. Nur durch eine abgestimmte Interessenvertretung in Brüssel könne es gelingen, Bürokratie abzubauen, Rechtssicherheit zu schaffen und klimafreundliche Rohstoffe zu fördern.






