Weil die Brücke B43 über Gleise der Deutschen Bahn führt, erfolgte der Rückbau bei vollständiger Sperrung der unterführenden Bahnstrecken. In zwei Bauabschnitten wurde der alte Brückenüberbau mittels Sägetechnik in Segmente unterteilt und diese anschließend mithilfe eines Krans ausgehoben. Eine besondere Schwierigkeit bargen die beengten Platzverhältnisse aufgrund der angrenzenden Bahnstrecke für den Großkran und die gesamte Baustellenlogistik. Der Abbruch mit anschließendem Brückenneubau ist eines der größten Infrastrukturprojekte der Stadt Hanau.
„Unsere Profis aus dem Abbruch-Team haben bei diesem komplizierten Rückbau wirklich hervorragende Arbeit geleistet“, betont Markus Wild, Geschäftsführer der Max Wild GmbH. „Der Großteil der Arbeit musste in den Bahnsperrpausen passieren. Da muss dann alles Hand in Hand gehen. Deshalb haben wir extrem viel Zeit und Energie in eine gute Vorplanung gesteckt – und die hat sich ausgezahlt“, so Markus Wild weiter.
Auch die Stadt Hanau als Auftraggeber ist mit dem Brückenrückbau zufrieden: „Wir waren in beiden Bauabschnitten jeweils weit vor dem eigentlichen Zeitplan fertig. Das zeigt, wie gut alle beteiligten Baufirmen zusammengearbeitet haben und wie gut sie koordiniert waren“, betont Sascha Hernandez, Projektbearbeiter bei Hanau Infrastruktur Service (HIS), einem Eigenbetrieb der Stadt Hanau.
Die Abbrucharbeiten an der Hauptbahnhofbrücke (B43) in Hanau sind Teil eines großen Gesamtprojekts: Bis 2027 soll am Hanauer Hauptbahnhof eine neue Brücke entstehen, die über die Bahngleise führt. Die alte Brücke musste abgerissen werden, weil eine Sanierung nicht mehr möglich war. Die gesamte Rückbauplanung und -arbeiten an der 120 Meter langen alten Spannbetonbrücke hat das Abbruch-Team der Max Wild GmbH übernommen.
Die Hauptbahnhofbrücke Hanau überführt die B43 über die Gleis- und Oberleitungsanlagen der Deutschen Bahn. Klare Anforderung für den Brückenrückbau: Die darunter liegenden Gleise und Anlagen dürfen bei den Abbrucharbeiten nicht beschädigt werden. Das Rückbaukonzept von Max Wild beinhaltete daher zwei Verfahren: Für den Brückenüberbau wurden Einzelsegmente mittels Großkran ausgehoben. Diese Arbeiten erfolgten in zwei Bauabschnitten und während Vollsperrung der unterführenden DB-Anlagen im 24-Stunden-Betrieb. Die Unterbauten wurden mittels Hydraulikbagger konventionell abgebrochen, außerhalb der Sperrpausen.
Für den Rückbau des Brückenüberbaus setzte Max Wild auf Säge- und Krantechnik. Die insgesamt 120 Meter lange Brücke wurde mittels Sägetechnik in Segmente unterteilt, die anschließend mithilfe eines Großkrans ausgehoben wurden. Dabei kamen ein 700 Tonnen Raupenkran und ein 700 Tonnen Mobilkran zum Einsatz. Die Sägearbeiten erfolgten durch die Gebrüder Nickel GmbH, die Kranarbeiten übernahmen die Emil Egger AG und die MSG Krandienst GmbH. Max Wild war für die gesamte Rückbauplanung mit 3D-Modell inklusive Krankonzept, die Festlegung der Abbruchsegmente und die Auslegung der Gewichtsermittlung zuständig und überwachte den gesamten Rückbauprozess.
Im ersten Bauabschnitt (Dezember 2024 bis Januar 2025) waren zwei Kräne im Einsatz, die mit 15 Hüben insgesamt 1.800 Tonnen Material ausgehoben haben. Die einzelnen Brückensegmente hatten ein Gewicht zwischen 70 und 260 Tonnen und eine Länge von bis zu 28 Metern. Im zweiten Bauabschnitt (Februar 2025) wurde die zweite Hälfte der Brücke mithilfe eines Krans mit 16 Hüben ausgehoben. Insgesamt fielen beim Rückbau rund 6.000 Tonnen Abbruchmaterial an.
Für maximale Effizienz und Sicherheit beim Brückenrückbau hat Max Wild die Lage der Bohrungen und Sägeschnitte vorab im digitalen Bauwerksmodell (3D-Modell) hinterlegt. Die so erzeugten Vermessungspunkte wurden dann durch einen Vermesser auf dem Überbau abgesteckt und in ihrer Lage gesichert.
Eine der größten Herausforderungen bei den Rückbauarbeiten der Hauptbahnhofbrücke in Hanau war der Platz. „Das Gleisfeld ist sehr groß. Dazwischen und daneben ist nur wenig Platz. Da mussten wir uns die Fragestellung ‚Wie bekommen wir die Brücke ausgehoben?‘ und ‚Wo stellen wir den Kran hin?‘ genau anschauen“, verdeutlicht Simon Walcher, der die Bauleitung des Abbruchprojekts bei Max Wild übernommen hatte. Gerade für den ersten Bauabschnitt, bei dem zwei Krane zum Einsatz kamen, war es knifflig. Die Lösung: Für den Kran wurde eine Art Mittelinsel zwischen den Bahngleisen geschaffen.
Nach dem abgeschlossenen Rückbau der Bestandsbrücke folgt nun der Brückenneubau. Im August und September 2025 sollen neue Verbundfertigteilträger für die neue Brücke aufgelegt werden, bevor weitere Betonier- und Neubauarbeiten an der Brücke und den DB-Anlagen folgen. Die Fertigstellung der Gesamtbaumaßnahe ist für 2027 geplant.






