Anzeige

Regelungsbedarf für chemisches Kunststoffrecycling

Mit dem neuen Verpackungsgesetz in Deutschland und den laufenden Diskussionen zur Massenbilanzierung in Brüssel besteht die Möglichkeit, einen Rechtsrahmen zu schaffen, der den Einsatz chemischer Recyclingverfahren erstmals systematisch adressiert.
Regelungsbedarf für chemisches Kunststoffrecycling
Chemische Recyclinganlage in Ennigerloh, Nordrhein-Westfalen: In dieser Anlage werden komplexe Kunststoffabfälle in ihre chemischen Grundstoffe zerlegt. Beim chemischen Recycling entstehen Öle, Gase und Feststoffe, die wieder für die Herstellung neuer Kunststoffe genutzt werden können und fossile Rohstoffe im Produktionsprozess teilweise ersetzen. Copyright: Plastics Europe Deutschland
Anzeige

Eine aktuelle Conversio-Studie zeigt, dass Deutschland deutlich höhere Kunststoffrecyclingmengen erreichen könnte. Chemische Verfahren können das mechanische Recycling ergänzen, insbesondere bei Abfällen, die sich stofflich nur eingeschränkt verwerten lassen.

Derzeit sind in Deutschland vier kleinere Pilotanlagen für das chemische Recycling gemischter Polyolefine mit Kapazitäten von jeweils bis zu 4.000 Tonnen pro Jahr in Betrieb. Hinzu kommt eine industrielle Pyrolyseanlage für Altreifen mit rund 20.000 Tonnen Jahreskapazität. Zwei weitere Anlagen für gemischte Polyolefinabfälle (24.600 und 50.000 Tonnen pro Jahr) befinden sich im Bau, zehn Projekte unterschiedlicher Größe in Planung.

Industrieverbände verweisen auf den ausstehenden regulatorischen Rahmen, der für Investitionen in chemische Recyclingverfahren maßgeblich ist. Die installierte Kapazität in Europa wächst derzeit überwiegend außerhalb Deutschlands. Die Novelle des Verpackungsdurchführungsgesetzes erkennt chemisches Recycling erstmals an, doch auf europäischer Ebene steht weiterhin die Entscheidung aus, wie diese Verfahren auf Quoten für recycelte Kunststoffe angerechnet werden. Die Klärung der Massenbilanzierung gilt als zentral, um Investitionen zu ermöglichen und den Ausbau der Kapazitäten zu beschleunigen.

Neben Pyrolyse- und Verölungsverfahren betrachten Verbände auch lösemittelbasierte Prozesse als Bestandteil des künftigen Technologieportfolios. Diese Verfahren ermöglichen hohe Reinheiten der Rezyklate und können die stoffliche Verwertung zusätzlicher Abfallfraktionen ermöglichen.

Quelle: Plastics Europe Deutschland
Lesen, was die Branche bewegt
Newsletter
Bleiben Sie auf dem Laufenden und erhalten Sie einmal wöchentlich den RECYCLING magazin Newsletter.
Registrieren
Ich bin damit einverstanden, dass die DETAIL Architecture GmbH mir regelmäßig individualisierte spannende Neuigkeiten und Veranstaltungen per E-Mail zusendet. Die Verarbeitung meiner personenbezogenen Daten erfolgt entsprechend den Bestimmungen in der Datenschutzerklärung. Ich kann meine Einwilligung gegenüber der DETAIL Architecture GmbH jederzeit widerrufen.
close-link