Vom 6. bis 8. November 2025 wurde die wichtigste Fachveranstaltung der Kautschukbranche Südamerikas in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá ausgerichtet. Die Jornadas Caucho 2025, organisiert von der Sociedad Latinoamericana de Tecnología del Caucho (SLTC), bot ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops rund um innovative Technologien, Nachhaltigkeit und Zukunftsthemen der Kautschukindustrie. Die Veranstaltung ist ein bedeutender Treffpunkt für den fachlichen Austausch und die globale Vernetzung der Branche, und zog dementsprechend Experten aus ganz Lateinamerika sowie internationale Gäste an.
Technologisch und verfahrenstechnisch ist die Reifen-Recyclingbranche in Südamerika aus Sicht von Guth „bereits gut aufgestellt. „Was jedoch fehlt, ist ein übergreifendes Netzwerk, das alle Akteure der Wertschöpfungskette zusammenbringt – so wie es AZuR in Europa tut.“ Genau dieses strategische Zusammenwirken sei der Schlüssel, um ökologische und ökonomische Potenziale im Recycling besser auszuschöpfen. In Bogotá wurde deutlich: Das europäische AZuR-Modell hat internationale Strahlkraft. „Wir hätten dort sicher neue Partner gewinnen können“, berichtet Guth. „Aber AZuR bleibt auf Europa fokussiert.“
Zu den eingeladenen Experten aus aller Welt gehörte auch Prof. Dr. Ulrich Giese, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Kautschuktechnologie (DIK) – einem wissenschaftlichen Partner im AZuR-Netzwerk. Auch er trug zur internationalen Sichtbarkeit des AZuR-Netzwerks bei. Die gemeinsame Präsenz unterstrich den interdisziplinären Ansatz, den AZuR lebt: Wirtschaft, Wissenschaft und Recycling ziehen an einem Strang, um die Circular Economy im Reifensektor voranzutreiben.
Die Einladung zur SLTC Jornadas Caucho zeigt: AZuR wird längst als Best-Practice-Beispiel für nachhaltige Kreislaufwirtschaft wahrgenommen – auch über Europa hinaus. Die Konferenz bot nicht nur eine Bühne für die internationale Vernetzung, sondern zeigte auch, wie dringend globale Kooperationen notwendig sind, um die Reifen-/Recycling-branche zukunftsfähig und ressourcenschonend zu gestalten.
Molinari: Zerkleinerungstechnologie für Altreifen und Gummigranulate
AZuR-Neupartner Molinari entwickelt und produziert leistungsstarke Maschinen zur Zerkleinerung, Granulierung und Feinstvermahlung von Altreifen und Gummimaterialien. Damit schafft das Unternehmen die technische Grundlage für die effiziente, qualitativ hochwertige mechanische Altreifenverwertung. Maschinen von Molinari kommen weltweit in allen Stufen der Altreifenaufbereitung zum Einsatz:
- Vorzerkleinerung kompletter Reifen aller Art (Pkw, Lkw, EM)
- Granulierung zu definierten Partikelgrößen
- Feinvermahlung für hochwertige Anwendungen (z. B. Asphalt, Gummimatten)
- Separierung von Stahl und Textilanteilen zur Rückgewinnung
Im AZuR-Netzwerk unterstützt Molinari mit seinen Technologien die konsequente Umsetzung der Circular Economy:
- Schaffung hochwertiger Sekundärrohstoffe für neue Produkte aus Altreifengummi
- Grundlage für den Einsatz gummimodifizierten Asphalts zur nachhaltigen Straßensanierung
- Technische Voraussetzung für stoffliche und chemische Verwertungsverfahren wie Devulkanisation oder Pyrolyse
Rotaernum: Nachhaltige Systeme für den Verkehrswegebau
AZuR-Neupartner Rotaernumentwickelt und produziert nachhaltige Lösungen für den Verkehrswegebau. Die innovativen Systeme schützen Straßen, Brücken und Tunnel langfristig vor Verschleiß, Spurinnenbildung, Frost- und Wasserschäden & Co. – ein zentraler Baustein für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft im Mobilitätssektor.
Intakte Straßen und Verkehrswege sind Voraussetzung für einen funktionierenden Reifenkreislauf. Denn nur auf einer qualitativ hochwertigen Infrastruktur können Neureifen, nachprofilierte oder runderneuerte Reifen ihre Lebensdauer voll ausschöpfen. Die innovativen Systeme von Rotaernum leisten damit einen messbaren Beitrag zur Effizienz und Nachhaltigkeit des gesamten Reifenlebenszyklus.
Durch langlebige Straßenbeläge, Abdichtungen und Beschichtungslösungen wird der Lebenszyklus von Verkehrswegen deutlich verlängert. Sanierungsintervalle werden reduziert, der Bedarf an neuen Baumaterialien sinkt – und damit auch der Ressourcenverbrauch und die CO₂-Emissionen im Straßenbau. Besonders relevant ist der Einsatz im Zusammenhang mit gummimodifiziertem Asphalt, der Recycling-Gummimehl aus Altreifen enthält. Rotaernum-Systeme schaffen optimale Voraussetzungen für dessen langzeitstabile Anwendung.






