Ziel ist es, die zentralen Emissionsquellen zu identifizieren und konkrete Maßnahmen zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes festzulegen. Grundlage bildet eine seit über zwei Jahrzehnten bestehende branchenspezifische Lebenszyklusanalyse (LCA) und CO₂-Bilanzierung. Durch die enge Zusammenarbeit aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette soll der Wissensaustausch gefördert und der gemeinsame Netto-Null-Pfad bis 2050 entwickelt werden.
Das Projekt wird von der European Paper Sack Research Group (ESG) koordiniert, die seit mehr als 20 Jahren im Dreijahresrhythmus Daten zur Lebenszyklusanalyse und zum CO₂-Fußabdruck von Sackkraftpapier und Papiersäcken erhebt. Diese Daten bilden die Grundlage für den geplanten Fahrplan. Die aktuellsten Ergebnisse aus dem Jahr 2024 sollen bis Ende 2025 integriert werden.
Die Berechnungen und Zielvorgaben orientieren sich am Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Dabei steht die Ermittlung der Hauptquellen des CO₂-Fußabdrucks auf Branchenebene im Vordergrund. Für Sackkraftpapierhersteller und Papiersackproduzenten werden spezifische Handlungsfelder definiert, da beide Bereiche vor unterschiedlichen Herausforderungen stehen. Der Fahrplan berücksichtigt alle drei Emissionskategorien (Scopes) des GHG Protocols.
Zu den wirksamsten Maßnahmen zur Reduzierung von Scope-1-Emissionen zählen Effizienzsteigerungen und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien wie Biobrennstoffe, Solar-, Wind- oder Wasserkraft. Scope-2-Emissionen lassen sich durch den Bezug von CO₂-armem oder erneuerbarem Strom verringern. Im Bereich Scope 3 liegt der Fokus auf der Beschaffung emissionsärmerer Materialien und Dienstleistungen. Daten aus dem Jahr 2021 zeigen, dass eingekauftes Sackkraftpapier und Kunststofffolien die größten Emissionsquellen in der Wertschöpfungskette eines Papiersacks darstellen.
Ein Vergleich historischer Daten verdeutlicht den Fortschritt der Branche: Zwischen 2007 und 2021 sank der fossile CO₂-Ausstoß pro Tonne Sackkraftpapier um rund 26 Prozent – von 570 auf 421 Kilogramm CO₂e. Hauptursachen sind geringere Emissionen durch den Netzstrombezug und den reduzierten Einsatz fossiler Brennstoffe in der Papierproduktion. Für Papiersackhersteller gelten diese Einsparungen als Scope-3-Emissionen. Auf Produktebene bedeutet dies eine Verringerung der Emissionen pro Papiersack um 28 Prozent – von 118 auf 86 Gramm CO₂e.






