Die aktuelle globale Lage erschwert die Umsetzung ambitionierter Klimapolitik. Politische Konflikte, etwa infolge der Kriege in der Ukraine und in Gaza, protektionistische Handelsmaßnahmen sowie die ablehnende Haltung der US-Regierung gegenüber internationalen Klimaabkommen beeinflussen die Verhandlungen erheblich. Hinzu kommen Fehlinformationen und gesellschaftliche Spannungen, die die öffentliche Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen in vielen Ländern schwächen.
Das Wuppertal Institut betont die Notwendigkeit, trotz dieser Rahmenbedingungen an den Zielen des Pariser Klimaabkommens festzuhalten. Ein zentrales Element ist die Umsetzung der Ergebnisse des Global Stocktake (GST), der 2023 in Dubai abgeschlossen wurde. Dort hatten die Vertragsstaaten erstmals eine globale Abkehr von fossilen Energieträgern sowie Zielsetzungen zur Verbesserung der Energieeffizienz, zum Ausbau erneuerbarer Energien und zur Vermeidung von Entwaldung beschlossen.
Ein Schwerpunkt der COP30 wird auf den national festgelegten Beiträgen (Nationally Determined Contributions, NDCs) liegen. Bis zur Konferenz sollen alle Staaten neue NDCs für den Zeitraum bis 2035 vorlegen. Nach Angaben des Wuppertal Instituts haben bislang weniger als die Hälfte der Vertragsparteien neue Beiträge eingereicht. Zudem sei das bisherige Ambitionsniveau nicht ausreichend, um die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C, idealerweise 1,5 °C, zu begrenzen. Das Institut fordert daher, dass die Vertragsstaaten ihre NDCs an die Ergebnisse des Global Stocktake anpassen und deren Umsetzung durch geeignete Monitoring-Mechanismen überwachen.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Verbindung von Klima- und Biodiversitätspolitik. Die geografische Lage Beléms am Rand des Amazonasregenwaldes biete laut dem Wuppertal Institut eine Gelegenheit, beide Themen stärker miteinander zu verknüpfen. Eine engere Kooperation zwischen der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) und der Biodiversitätskonvention (CBD) könne dazu beitragen, Synergien zu nutzen und integrierte Lösungsansätze zu entwickeln.
Darüber hinaus erwartet das Institut, dass das Thema „gerechter Strukturwandel“ (Just Transition) eine größere Rolle einnimmt. Ziel sei die Entwicklung eines Mechanismus, der soziale und ökonomische Gerechtigkeitsaspekte als Grundlage wirksamer Klimapolitik berücksichtigt. Dies solle dazu beitragen, gesellschaftliche Akzeptanz und Beteiligung an den erforderlichen Transformationsprozessen zu stärken.






