Für die Neubauten müssen die marode Wallstraßenbrücke und die Blaubeurer-Tor-Brücke weichen. Hier kommt Max Wild ins Spiel. Das Unternehmen aus Berkheim (Baden-Württemberg) übernimmt den Rückbau der Wallstraßenbrücke und der Brücke über das Blaubeurer Tor im Rahmen des Partnering-Verfahrens. Das Projekt birgt ganz besonderen Herausforderung: Die Wallstraßenbrücke führt über Bahngleise, daher wird sie im Bahnbereich mit einem individuell anpassbaren Traggerüst unterrüstet. Hierfür kommen rund 800 Tonnen Gerüstmaterial je Richtungsfahrbahn ins Spiel. Im Dezember dieses Jahres starten die Rückbauarbeiten am westlichen Teil der Wallstraßenbrücke.
„Der Rückbau der Wallstraßenbrücke und der Blaubeurer-Tor-Brücke in Ulm ist eines der größten Projekte in der Firmengeschichte von Max Wild. Es ist ein spannendes Rückbauprojekt, das einige Besonderheiten und Herausforderungen für uns bereithält. Ich freue mich sehr, dass wir als Bauunternehmen aus der Region hier im partnerschaftlichen Verfahren unsere Expertise und unser Know-how einbringen können“, erklärt Markus Wild, Geschäftsführer der Max Wild GmbH.
Die marode Wallstraßenbrücke wird in zwei Bauabschnitten rückgebaut. Im ersten Bauabschnitt, von Dezember 2025 bis April 2026, findet der Rückbau des westlichen Überbaus statt. Nach der Fertigstellung der westlichen Brückenhälfte baut Max Wild dann den östlichen Überbau der Brücke ab. Dies wird von Dezember 2027 bis April 2028 passieren. Der Brückenabbruch macht Platz für die neue, kürzere und schmälere Wallstraßenbrücke, die im Zuge der Erneuerung der B10 entsteht.
Weil die Wallstraßenbrücke über 13 Streckengleise und zahlreiche Oberleitungen der Deutschen Bahn verläuft, birgt ihr Rückbau eine besondere Herausforderung. Die unter der Brücke liegende Infrastruktur darf bei den Abbrucharbeiten nicht beschädigt werden. Deshalb arbeitet Max Wild beim Brückenrückbau im Bahnbereich mit einem individuell anpassbaren Traggerüst, das die Wallstraßenbrücke während der Abbruchmaßnahmen stützt. „Das Traggerüst besteht aus kleinteiligen Komponenten. Das ermöglicht uns, jedes Bahngleis und jede Oberleitung zu umbauen“, erklärt Fabian Welte, Leiter Arbeitsvorbereitung Abbruch bei der Max Wild GmbH. „Diese Technik haben wir bereits mehrfach in der Praxis eingesetzt. Die Dimension, die das aber an der Wallstraßenbrücke erreicht, ist ein Novum für uns. Wir rechnen mit 800 Tonnen Gerüstmaterial, das von hundert Gerüstbauern rund um die Uhr innerhalb kürzester Zeit auf- und wieder abgebaut werden muss“, so Welte weiter.
Den Rückbau der Wallstraßenbrücke hat Max Wild bis ins kleinste Detail in einem 3D-Modell geplant. Bei den Abbrucharbeiten darf nichts dazwischenkommen, denn sie finden unter Vollsperrung der darunterliegenden Bahnstrecken statt, in einem engen Zeitfenster. Die marode Wallstraßenbrücke wird gesägt und die einzelnen Brückensegmente mittels leistungsstärkster Krantechnik ausgehoben.
Der Rückbau der rund 320 Meter langen Brücke über dem Blaubeurer Tor soll ab April 2026 beginnen. Auch das möchten die Experten von Max Wild übernehmen. Hierfür ist Max Wild gerade in der Planungsphase und verfeinert das ursprüngliche Konzept, sodass alle Rahmenbedingungen eingehalten werden. Eine Besonderheit bildet der Rückbau im Bereich Blaubeurer Tor. „Das historische Denkmal bleibt erhalten und muss daher besonders geschützt werden. Dies erfordert den Einsatz verschiedenster Rückbautechnologien vom konventionellen Abbruch bis hin zum segmentweisen Kranaushub“, erklärt Welte.
Die Mega-Baustelle in Ulm wird im so genannten „Partnering“-Verfahren umgesetzt. Erstmals in Deutschland wird ein Infrastrukturprojekt dieser Art partnerschaftlich organisiert. Bevor es zur finalen Beauftragung der Bauausführung kommt, arbeiten die Stadt Ulm als Auftraggeberin, eine Ingenieursgemeinschaft und die beteiligten Bauunternehmen die Planungen für den Tunnelbau und die Verkehrsanlagen gemeinsam aus. Das ist die sogenannte Preconstruction-Phase. In einem nächsten Schritt wird die Construction-Phase und damit die eigentliche Bauausführung beauftragt. Im „Partnering“-Verfahren hat die Stadt Ulm die eingebundenen Unternehmen frühzeitig mit ins Boot geholt, um deren Ideen und Know-how in die Planung einfließen zu lassen.
Das war auch im Bereich des Brückenabbruchs der Fall, in dem Max Wild beteiligt ist. „Das Konzept von Max Wild hat uns überzeugt. Es war das wirtschaftlichste und hat unsere zeitlichen Rahmenbedingungen beim Rückbau sogar übertroffen. Daher haben wir an unserem ursprünglichen Konzept zum Brückenabbruch dann einiges geändert und standen in engem Austausch mit Max Wild“, erklärt Gerhard Fraidel, städtischer Projektleiter Erneuerung B10.






