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Kreislaufwirtschaft für ein resilienteres Europa

Circular Republic präsentiert seine jährliche Start-up-Landkarte für die Circular Economy. Demnach entwickelt sich die europäische Circular Economy trotz Krisen rasant. Start-ups der Kreislaufwirtschaft seien gut finanziert und sorgten für resiliente Lieferketten.
(Quelle: Unsplash, Matthew)
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Über 2.500 Start-ups der Kreislaufwirtschaft existieren in ganz Europa. Großbritannien, Deutschland und Frankreich führen bei Gründungszahlen und Investitionsvolumen: im Vereinigten Königreich sind es 528 Start-ups und 7,2 Milliarden Euro Kapital, gefolgt von Deutschland mit 499 Start-ups, die 5,7 Milliarden Euro erhielten, sowie 306 Start-ups finanziert von 2,2 Milliarden Euro in Frankreich. Ein Grund für die gute Entwicklung in diesen Ländern sind laut Circular Republic reife Innovationsökosysteme. Sie bündeln die Kräfte zwischen erfolgreichen Forschungsinstituten, führenden Industrievertretern und Gründungszentren als Brücken. Dazu zählen Berlin, London, München, Paris, aber auch Barcelona und Stockholm. Die Kreislaufwirtschaft zieht zudem diverse Gründungsteams an, der Frauenanteil liegt mit 30 % deutlich über dem Durchschnitt. Auch gilt der Bereich als attraktiv für abwandernde Top-Talente aus den USA.

Starke Finanzierung trotz Investitionskrise

Während die Finanzierung europäischer Start-ups seit 2021 zurückgeht, erreichen Start-ups im Bereich der Kreislaufwirtschaft 2023 mit über 9 Milliarden US-Dollar eingenommenem Kapital einen neuen Höchststand. Die Finanzierung für Circular-Economy-Start-ups ist seit 2015 kontinuierlich gewachsen – trotz weltweiter Krisen wie der COVID-19-Pandemie oder dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Besonders Neugründungen, die zirkuläre Lösungen für kritische Rohstoffe in Bereichen wie Energie und Batterien anbieten, profitieren von wenig Konkurrenz und ziehen viel Kapital an. Demgegenüber erhalten Start-ups, die bestehende Produkte reparieren oder aufbereiten, nach wie vor am wenigsten Geld.

„Am Gründungs- und Investmentverhalten zeigt sich klar, dass die Circular Economy die Nachhaltigkeitsdomäne verlassen hat und als wichtiger Garant für resiliente Lieferketten erkannt wurde,” sagt Dr. Matthias Ballweg, Mitgründer und Director von Circular Republic. Das sei „ein starkes Zeichen für die europäische Souveränität.”

Leonhard Teichert, Projektleiter bei Circular Republic, ergänzt: „Investments in Europas Circular-Economy-Start-ups nehmen stetig zu – trotz aller Krisen. Das zeigt: Der europäische Markt erkennt zirkuläre Geschäftsmodelle nicht nur als ökologisch sinnvoll, sondern auch als einen Schlüssel zur Resilienz von Lieferketten. Wer in die Circular Economy investiert, investiert in Zukunftssicherheit.“

Potentiale der Kreislaufwirtschaft

Die Untersuchung zeigt noch unberücksichtigte Bereiche der Kreislaufwirtschaft auf. So sind die Gründungszahlen entlang des Stoffkreislaufs ungleich verteilt. 27 % der Start-ups entwickeln Produkte aus nachwachsenden oder recycelten Materialien, dagegen entwerfen nur weniger als ein Prozent der Unternehmen Lösungen zur Verfeinerung oder Demontage von Materialien. Damit Stoffkreisläufe nachhaltig und vollständig geschlossen werden, bräuchte es in diesen Bereichen jedoch ausreichend Angebote. Zudem nutzen gerade vier Prozent aller erfassten Start-ups Künstliche Intelligenz (KI). 31 % davon sitzen in Deutschland – so viel wie in keinem anderen Land in Europa. Hier könnte sich Deutschland weiter hervortun und einen strategischen Fokus auf die Entwicklung KI-basierter Lösungen der Kreislaufwirtschaft setzen.

Landkarte als Ausgangspunkt für Kooperation

Der Start-up Landscape von Circular Republic liegt der Vernetzungsgedanke zugrunde und wurde in Zusammenarbeit mit Better Ventures, den TUM Venture Labs, Netzero Insights und Venture OS by DISO erstellt. Ziel ist es, jungen wie etablierten Unternehmen die Innovationspotenziale zirkulären Wirtschaftens aufzuzeigen, Kollaboration zu stärken und gemeinsam Projekte zu initiieren. Um Teil der Übersicht zu sein, müssen Start-ups mindestens einen der folgenden Aspekte im Geschäftsmodell verankert haben:

  • Sie stellen Produkte aus nachwachsenden oder recycelten Materialien zur Verfügung (z.B. das Start-up Traceless),
  • setzen auf Product-as-a-Service (z.B. Everphone),
  • dienen Nutzerinnen und Nutzern als Sharing-Plattform (z.B. Recup),
  • tragen zur Verlängerung der Lebenszeit eines Produkts bei (z.B. STABL),
  • setzen auf Rückgewinnung von Materialien aus Produkten am Ende ihrer Lebenszeit (z.B. Radical Dot) oder
  • sie unterstützen Unternehmen dabei, zirkuläre Wertschöpfungsketten zu etablieren (z.B. Resourcify).

Unternehmen, die eine Zusammenarbeit mit Start-ups in verschiedenen Phasen der Circular Economy anstreben, können Matching-Dienstleistungen wie die von Easymatch beanspruchen.

Die Landkarte wird auf dem Circular Republic Festival am 23. Mai um 13:45 Uhr im Panel „How circular economy start-ups are outperforming traditional markets” vorgestellt.

Quelle: Circular Republic

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