Soex retten Sicherheitsschuhe vor der Verbrennung

Bisher gab es bei Mercedes-Benz AG nur eine Lösung für aussortierte Sicherheitsschuhe: die Verbrennungsanlage.

An die 25 Tonnen Schuhe wurden bisher Jahr für Jahr in einem Werk des Automobilunternehmens vernichtet. Das will die Soex-Gruppe nun än­dern und die getragenen Schuhe für Mercedes-Benz recyceln. Im Mai startete ein Pilotpro­jekt zwischen den beiden Unternehmen. Die ausgemusterten Sicherheitsschuhe werden auf dem Mercedes-Benz-Werksgelände in Sindelfingen in insgesamt sechs Containern gesammelt und anschließend im Soex -Werk in Wolfen recycelt.

Als zertifiziertes Recyclingunternehmen betreibt Soex die weltweit erste Schuhrecycling-Anla­ge. Mithilfe dieser Anlage können Ressourcen wie Gummi, Leder und Metall gerettet und Schuhe für die Wiederverwendung auf­bereitet werden. So wollen die Soex-Gruppe und Mercedes-Benz künftig gemeinsam 25.000 Paar Sicherheitsschuhe jährlich vor der Verbrennung retten. Die Mitarbeitenden in Sindelfingen fordert Mercedes-Benz seit Mai daher auf: „Gib Deinen ausgemusterten Sicherheitsschuhen nun die Chance, der Verbrennung zu entgehen und stofflich für neue Produkte wiederverwertet zu werden – mach den richtigen Wurf!“

22 Milliarden Paar Schuhe werden Jahr für Jahr welt­weit produziert. Laut Hochrechnungen sorgt die welt­weite Schuhindustrie jährlich für so viel CO₂ wie ganz Deutschland. Das liegt auch daran, dass für die Produk­tion von Schuhen sehr viele Ressourcen eingesetzt wer­den, die nach der Nutzung nicht wieder in den Kreis­lauf zurückgeführt, sondern verschwendet werden: Der Großteil der Schuhe wird nach dem Tragen im Restmüll entsorgt und landet in der Verbrennung, nicht mal fünf Prozent werden gesammelt und recycelt. Bevor Soex die weltweit erste Schuhrecycling-Anlage in seinem Werk in Wolfen in Betrieb nahm, galt das Recycling von Schuhen weltweit sogar als unmöglich. Denn meist sind über 40 Materialien in Schuhen so fest miteinander ver­klebt, dass sie kaum mehr voneinander zu trennen sind.

Doch die Soex -Gruppe sorgte dafür, dass Leder und Gummi nicht mehr in den Massen im Müll landete und entwickelte gemeinsam mit dem englischen Partner In-Cycle und der französischen Firma Eco TLC die passende Anlage für das Vorhaben. Gemeinsam revolutionierte man das Schuhrecycling. In der Anlage werden Reißverschlussreste, Metallteile, Leder, Gummi und Stoffresten sorgfältig voneinander getrennt und können anschließend als Rohmaterial zur Herstellung anderer Pro­dukte wiederverwendet werden.

Nun profitiert auch der Automobilhersteller Mercedes-Benz AG vom Schuhrecycling der Soex-Gruppe. Der Vorteil beim Recycling von Sicherheitsschuhen liegt außerdem darin, dass ein Sicherheitsschuh aus lediglich vier Komponenten besteht und der Aufwand bei der Auftrennung dadurch sehr gering ist.

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