Verhaltene Stimmung bei NE-Metalle

Nachdem das Jahr recht passabel gestartet war, klagen die Marktteilnehmer derzeit über eine schwache Nachfrage.
Foto: Alexandra - A life without animals is not worth living; pixabay.com

Es bewege sich kaum etwas, betont ein Händler. Offenbar haben viele Verbraucher in den zurückliegenden Wochen größere Bestände aufgebaut, die nun abgebaut werden. Neue Kontrakte gebe es, so der Händler, allenfalls für den kurzfristigen Bedarf.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die jüngste Geschäftsklimaumfrage des VDM. Der Abwärtstrend des VDM-Geschäftsklimaindex hat sich auch im Verlauf des 1. Quartals 2023 fortgesetzt. Verschlechtert haben sich beide Teilindizes des Index: Die Unternehmen beurteilen sowohl ihre Geschäftslage als auch ihre Perspektiven zum Anfang des 2. Quartals schlechter als noch zu Beginn des Jahres.

Der VDM-Geschäftsklimaindex ist ein Stimmungsindex. Vor dem Hintergrund des Russlandkrieges, den unterschiedlichen Herausforderungen auf dem Energiemarkt oder den schlechteren Aussichten der Bauwirtschaft, verwundert der Rückgang des Index nicht. Die Geschäftslage im Metallhandel hat sich zu Beginn des neuen Quartals gegenüber dem Vorquartal insgesamt erneut verschlechtert. Nur 8 % der Befragten bestätigen eine Verbesserung der Geschäftslage, während 29 % von einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation berichten. Die Mehrheit der befragten Marktteilnehmer, nämlich 63 %, betrachten die Geschäftslage im Vergleich zum vorherigen Quartal als unverändert.

Die Erwartungen der Metallhändler hinsichtlich ihrer konjunkturellen Entwicklung in den kommenden drei Monaten sind negativ: So blicken nunmehr sogar 34 % der befragten Unternehmen pessimistisch auf den Verlauf des neuen Quartals (das ist ein Anstieg um 19 Prozentpunkte). Nunmehr noch 11 % der befragten Unternehmen erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage. Annähernd die Hälfte der Befragten (55 %) gehen davon aus, dass die konjunkturelle Entwicklung in den kommenden drei Monaten auf bestehendem Niveau stagniert.

Allerdings gibt es Licht am Ende des Tunnels: Aktuelle Konjunkturindikatoren zeigen eine spürbare Belebung der Wertschöpfung im ersten Quartal 2023 an: Die Industriekonjunktur befand sich auf Erholungskurs, sowohl die Produktion im produzierenden Gewerbe, als auch die Auftragseingänge in der Industrie legten im Januar und Februar deutlich zu. Die Geschäftsaussichten hellten sich auf und weniger Unternehmen berichten von Materialengpässen. Vor diesem Hintergrund hofft der VDM, dass sich die Situation im Verlauf des 2. Quartals besser darstellt als es der Index erwarten lassen könnte.

Die Preise an der Londoner Metallbörse (LME) spiegeln die verhaltene Stimmung nicht unbedingt wider. Aluminium High Grade notierte als Dreimonatsware am 3. Mai mit 2342 bis 2343 Dollar, Kupfer kostete 8516 bis 8517 Dollar. Wie in den Wochen zuvor, bewegen sich die Metallpreise in einem recht überschaubaren Rahmen, Ausschläge in die eine oder andere Richtung sind eher selten.

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