Heißwaschanlagen als Schlüssel für hochwertige Recyclate

Mit der gestiegenen Nachfrage nach recyceltem Kunststoff steigen die Qualitätsanforderungen.

Mengen und Qualität müssen stimmen, um in möglichst vielen Industriezweigen Recyclat einzusetzen. Herbold setzt neueste Forschungsergebnisse zur optimierten Materialreinigung bei der Planung und beim Bau von Recycling-Anlagen ein. Hervorzuheben sei dabei die weiterentwickelte Heißwäsche. Diese liefere Hand-in-Hand mit weiteren Maßnahmen enorm verbesserte Recyclat-Ergebnisse.

Hersteller von Lebensmitteln und anderen verpackungsintensiven Waren benötigen große Mengen von gleichmäßigen wiederverwertbaren Kunststoff-Granulaten bzw. –Flakes. Alle diese Industriebereiche sitzen dabei in einem Boot: Weil sie nachhaltig produzieren wollen und dazu zuverlässigen Materialnachschub von funktionierenden Recyclaten in standardisierter höchster Qualität benötigen. Achim Ebel, Herbol-Bereichsleiter Waschanlagen, skizziert die Engineering-Leistung: „Als Lösung für die gestiegenen Anforderungen der Industrie fügt Herbold passgenaue Verfahrensschritte zu vorhandenen Anlagen hinzu. So lassen sich sowohl die Mengen als auch die Sauberkeit der Recyclate in effizienter Weise steigern.“

Ein wesentlicher Verfahrensschritt hin zu verbesserter Qualität sei die Heißwäsche. Die Anforderung, hohe Recyclingqualität in großen Mengen zu erzeugen, habe Herbold mit der Integration dieses Prozessschrittes aus dem PET-Flaschenrecycling in andere Bereiche des Kunststoffrecyclings erfüllt. Begonnen wurde zunächst damit, gebrauchte PET-Flaschen maximal vorzureinigen. Mittlerweile sei das Verfahren des Heißwaschens auch für andere Artikel wie Tiefziehfolien, Trays und Folien aus der Verpackungsindustrie im Einsatz und wurde für PO-Folien weiterentwickelt. Das Herbold-Heißwaschverfahren erziele bei optimierten Temperaturen, passender Verweildauer mit optimal dosiertem Einsatz von Zusatzstoffen ein sehr gutes Reinigungsergebnis.

Das Endergebnis der sauberen Flakes spreche für sich: Fettige Verunreinigungen durch Reste von z.B. Bodylotion, Speiseöl oder Sonnencreme würden gelöst und ebenso ausgespült wie Etikettenkleber und –Reste. Dieses saubere Flakematerial ist geruchsreduziert, klar und vergilbungsfrei. Wie sauber das Material ist, zeige der Schmelzefilter in der Extrusion. Während zur Abfilterung von Fremdpartikeln in der Schmelzefiltration gewöhnlich 80 – 110 μm (Mikrometer) als Industriestandard gilt, seien es bei heißgewaschenem Flakematerial nur 40 μm. Der Ursprung des zu recycelnden Materials – Abfall aus dem Hausmüll – sei dabei im Endergebnis nicht mehr erkennbar.

Unterschiedliche Abfälle stellten unterschiedliche Ansprüche an die Aufbereitungsstufen. Wenn die Qualität im Vordergrund stehe, setzten die Herbold-Kunden auf die empfohlene Prozesseinbindung der Heißwaschanlage im diskontinuierlichen Verfahren. Der Grund sei die wichtige und besser steuerbare Verweildauer des Recyclats in separaten Behältern mit Rührwerk. Durch den Einsatz mehrerer Behälter im wechselseitigen Betrieb sei der Prozessschritt quasi kontinuierlich und kann in kontinuierlich laufenden Anlagen eingebunden werden.

Die Recyclat-Verbesserungen und die dadurch möglichen großindustriellen Mengen durch die Heißwaschanlagen seien im PET-Recycling eine wichtige vorgeschaltete Stufe für die Herstellung von lebensmitteltauglichem Material für Preforms oder Tiefziehfolien. „Wir betrachten außerdem weitere Stellschrauben für die Qualitätsverbesserungen im Kunststoffrecycling. Zusätzlich zur optimalen Integration von Heißwaschanlagen bieten wir sowohl Lösungen für die Wasseraufbereitung als auch zur Verringerung der operativen Kosten an. Herbold sieht sich als ein Teil in der Kette von Prozessstufen zur Optimierung des Kunststoff-Recyclings. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Herstellern für vor- oder nachgeschaltete Verfahrensstufen ist zukunftsweisend für die Weiterentwicklung der Qualität“, gibt Geschäftsführer Werner Herbold einen Ausblick auf die nachhaltige Betrachtung des Recycling-Prozesses.

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