RIGK begleitet Chile in Kreislaufwirtschaft

Der deutscher Entsorgungsspezialist will chilenische Landwirte für das Recycling gebrauchter Agrarkunststoffe sensibilisieren und erzielte nach eigenen Angaben bereits bei der ersten großen Sammlung einen Erfolg von 35 Tonnen Kunststoffabfall für die nachhaltige Wiederverwertung.

Rund 550 Bauern aus der zentralchilenischen Region Maule hätten sich an einem Pilotprojekt der Kampagne „Good Agricultural Practices“ (GAP) beteiligt, das von der chilenischen Umweltbehörde mit Unterstützung des deutschen Entsorgungsspezialisten RIGK und der Umweltberatung WSP organisiert wurde. In insgesamt zwanzig Workshops wurden die Landwirte zum Thema „Management von Kunststoffabfällen” geschult, bevor sie an der ersten großen Rücknahmeaktion teilnahmen. Dabei hätten 35 Tonnen gebrauchte Mulchfolie, ausgediente Bewässerungsschläuche und leere Pflanzenschutzmittelbehälter dem Recycling zugeführt oder in genehmigten Deponien entsorgt werden können. Zuvor hätten über die Hälfte der Bauern ihre Kunststoffabfälle verbrannt oder vergraben und damit erheblich zu den Umweltproblemen des Landes beigetragen.

Mit der GAP-Kampagne wolle die chilenische Umweltbehörde eine effektive Kreislaufwirtschaft im Land etablieren. Dabei setze sie auf das internationale Know-how und die 25-jährige Erfahrung des deutschen Entsorgungsspezialisten RIGK, der sich seit 2016 mit einer 100%-igen Tochtergesellschaft in Chile engagiert. Im Fokus der Zusammenarbeit stehe die Erarbeitung eines effektiven Abfallmanagementsystems, das auch in entlegenen Regionen wie Maule mit einer kleinstrukturierten Landwirtschaft greift. Bisher war das Umweltbewusstsein in der chilenischen Bevölkerung gering. Das soll sich durch gezielte Sensibilisierung ändern. „Entscheidend für den Erfolg der Kampagne ist es, die Bauern vor Ort zu informieren und zu schulen. Denn nur wenn sie als Nutzer des Systems dessen Mehrwert verstehen, werden sie auch an den Sammelaktionen teilnehmen“, erklärt Jan Bauer, Geschäftsführung RIGK Chile. „Der Erfolg des Pilotprojektes beweist, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wenn das System in einer der abgelegensten Regionen des Landes funktioniert, dann kann es mit leichten Anpassungen überall funktionieren.”

Für Pablo Sepúlveda, Leiter des Umweltamtes der Region Maule, läutet das Pilotprojekt eine gesellschaftliche Bewusstseinsbildung für Nachhaltigkeit ein: „Das Umweltministerium fördert die Kampagne, um die Kunststoffabfälle, die wir täglich produzieren, zu reduzieren. Denn viele Agrarkunststoffe enden damit, dass sie unsere Felder, Flüsse und Ozeane kontaminieren. Das Projekt unterstützt uns in unserem Ziel, nachhaltige Abfallwirtschaftsmodelle zu installieren. Es ist nicht das Ende, sondern der Beginn einer Phase, in der wir immer mehr konkrete und wirksame Lösungen für unsere Umweltprobleme finden.“

Die chilenische Umweltbehörde will ab sofort regelmäßige Sammlungen von Kunststoffabfällen aus der Landwirtschaft durchführen. Zudem soll das Pilotprojekt in weiteren Regionen Chiles Schule machen.

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