DUH: Bioabfall sammeln schützt das Klima

Anlässlich der Weltklimakonferenz in Kattowitz macht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) auf das Klimaschutzpotenzial von Bioabfall aufmerksam. Dessen Getrenntsammlung ermögliche sowohl die stoffliche Nutzung von Komposten und Gärresten als Düngemittel, als auch die Erzeugung von Biogas.
piu700, pixelio.de
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Beides liefere einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Dieser könne allerdings nur geleistet werden, wenn Bioabfall konsequent getrennt gesammelt wird und nicht in der Restmülltonne landet. Doch genau daran hapere es: noch immer verweigerten 24 Landkreise und Städte Verbrauchern ein Sammelsystem für Bioabfall, wie eine Recherche der DUH ergab. Selbst dort, wo Biotonnen angeboten würden, gebe es zumeist keine Nutzungspflicht, sodass der Anschlussgrad an das Sammelsystem mitunter sehr gering sei. Völlig inakzeptabel sei das ausschließliche Angebot unpraktikabler Bringsysteme, bei denen Bürger ihren Bioabfall selbst zu Sammelstellen bringen müssen.

Die DUH fordert deshalb die Landkreise und Städte zu einer flächendeckenden, verpflichtenden und verbraucherfreundlichen Sammlung von Bioabfällen auf. Falls Städte und Kommunen sich weiterhin weigern die gesetzlich vorgeschriebene Bioabfallsammlung umzusetzen, sollten die Bundesländer eingreifen und die Einführung eines Sammelsystems durchsetzen. Um Bürger zu einer noch besseren Trennung zu motivieren, sei eine verstärkte Verbraucherinformation und Beratung notwendig.

„Zwar sammeln die Kommunen deutschlandweit jedes Jahr rund 4,6 Millionen Tonnen Bioabfall, allerdings könnten jedes Jahr 5,7 Millionen Tonnen zusätzlich erfasst werden. Ein Grund für die große Menge nicht erfasster Bioabfälle ist, dass es in mindestens 24 Landkreisen und Städten mit knapp vier Millionen Einwohnern keine Bioabfallsammlung gibt. Das ist inakzeptabel, weil dies bereits seit fast vier Jahren gesetzlich verpflichtend und jeder Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung dringend notwendig ist. Jede Tonne zählt“, sagt die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Der Leiter für Kreislaufwirtschaft der DUH, Thomas Fischer, erklärt: „Ein Sammelsystem für Bioabfall wird von Bürgern nur dann gut angenommen und genutzt, wenn es auch verbraucherfreundlich ist. Das ist allerdings in 28 Landkreisen und Städten nicht der Fall, wo mehr als 3,1 Millionen Bürgern sogenannte Bringsysteme zugemutet werden. Verbraucher müssen ihre Bioabfälle zu Kompostierungsanlagen, Wertstoffhöfen oder Sammelinseln bringen. Das ist unpraktisch und führt dazu, dass Bioabfälle im Restmüll landen und verbrannt werden.“ Eine ausreichend hohe Akzeptanz für eine Bioabfallsammlung und gute Sammelergebnisse wird es nur dann geben, wenn Biotonnen angeboten und bei den Verbrauchern abgeholt werden.

Ein weiteres gravierendes Problem bei der Getrennterfassung von Bioabfällen sei die Freiwilligkeit zur Teilnahme an Sammelsystemen. In vielen Städten und Landkreisen werde die Bioabfallsammlung nicht verpflichtend vorgeschrieben, sodass der Anschlussgrad sehr niedrig ist. Damit alle Bürger die Möglichkeit einer Bioabfallsammlung erhalten, müsse die Getrenntsammlung verpflichtend umgesetzt werden. Ausnahmen, wie zum Beispiel die Eigenkompostierung, sollten nur in Einzelfällen zugelassen werden und können in der Breite keine Alternative zur Biotonne darstellen. Viele Bioabfälle, wie zum Beispiel Fleisch oder Knochen, eigneten sich zudem nicht für die Eigenkompostierung.

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