Best Practice: EU-Umweltminister auf Exkursion bei Saubermacher

Im Rahmen des informellen Umweltministerrates in Graz informierten sich die EU-Delegationen am 30. Oktober bei Saubermacher über innovative Aufbereitungsverfahren und digitale Lösungen in der Recyclingwirtschaft.
Family Picture: Die EU-UmweltministerInnen informierten sich über Best Practice Lösungen bei Saubermacher. (Foto: Saubermacher)

Neben einer Führung durch die Hightech-Sortieranlage für Leichtverpackungen, stellte das Saubermacher-Team auch seine selbst entwickelte Behandlungsanlage für Lithium-Ionen-Batterien, die Online-Plattform Wastebox und aktuelle Smart-Waste Projekte wie etwa intelligente Mülltonnen vor.
Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen fand die Exkursion der EU-UmweltministerInnen und ihren Delegationen zum operativen Saubermacher-Standort in die Grazer Puchstraße statt. Im Fokus der Betriebsvorstellung stand der Beitrag des Unternehmens zur Zielerreichung des EU-Kreislaufwirtschaftspaketes.

„Mit der Bewusstseinsbildung zur richtigen Mülltrennung durch Transparenz und Direktkommunikation mit den BürgerInnen, der Reduktion von CO2 durch smarte Logistik und innovative Geschäftsmodelle sowie laufend steigende Verwertungsquoten und neuen Aufbereitungsanlagen für Future Waste sind wir hier auf einem guten Weg“, informierte Ralf Mittermayr, Sprecher des Vorstandes der Saubermacher AG. „Kreislaufwirtschaft ist nichts Abstraktes. Wertvolle Ressourcen gilt es verantwortungsbewusst und effizient zu nutzen. Richtig getrennter Abfall von heute ist dabei der Rohstoff von morgen. Das betrifft uns alle – jede und jeder Einzelne kann einen wertvollen Beitrag leisten. Saubermacher ist hier Vorreiter in ganz Europa und es freut mich als Umweltministerin, solch ein Unternehmen im Rahmen des informellen Umweltrates vor den Vorhang holen zu können“, stellte Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger fest.

Saubermacher sieht es als seine gesellschaftliche Verantwortung für eine lebenswerte Umwelt zu sorgen und steht hinter den EU-Umweltzielen, heißt es weiter. Mit seiner Vision Zero Waste geht der Betrieb noch einen Schritt weiter und verfolgt den Anspruch, gar keinen Abfall mehr zu hinterlassen. Die Idee ist, sämtliche Abfallstoffe so aufzubereiten, dass sie in einem (fast unendlichen) Kreislauf geführt werden können. „Gemeinsam können wir die Herausforderungen meistern“, zeigte sich Hans Roth, Gründer und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Saubermacher AG, ob der Realisierung des Kreislaufwirtschaftspaketes überzeugt. Eine wichtige Rolle spielt aus Sicht von Saubermacher die Zusammenarbeit zwischen Öffentlichen und Privaten. Mit 21 Public-private-Partnerships in Zentraleuropa (unter anderem mit der Stadt Graz) ist das Unternehmen eigenen Angaben zufolge führend auf diesem Gebiet.

Die EU-Delegationen besichtigten im Zuge von geführten Touren folgende Stationen:

Station 1: Sortieranlage für Leichtverpackungsabfälle
Die automatische Kunststoffsortieranlage verarbeitet pro Jahr rund 31.000 Tonnen Verpackungsabfälle. Hauptaufgabe ist die sortenreine Trennung von Leichtverpackungsabfällen, Aluminiumdosen und Getränkeverbundkartons. Zum Einsatz kommen dabei verschiedene Techniken wie etwa Infrarot- und Farberkennungsgeräte, Windsichter et cetera. Für die perfekte Sortenreinheit wird zusätzlich noch händisch sortiert, so Saubermacher. Mit einer Investition von 2 Millionen Euro im Mai 2018 wurde die stoffliche Verwertungsquote auf circa 45 Prozent erhöht. Weitere 45 Prozent des Outputmaterials werden zu Ersatzbrennstoffen verarbeitet.

Station 2: Wastebox
Wastebox.biz ist eine Online-Plattform für die Baustellenentsorgung. Durch die intelligente Vernetzung von Unternehmen und Entsorgern in Echtzeit werde die Logistik optimiert und der CO₂-Ausstoß um bis zu 20 Prozent verringert. Das Geschäftsmodell habe sich innerhalb kürzester Zeit zum größten Baustellenentsorger in Österreich entwickelt, ohne ein eigenes Fahrzeug zu besitzen. Die Plattform wird derzeit mit lokalen Partnern in verschiedenen europäischen Ländern ausgerollt, so das Unternehmen.

Station 3: Smart Waste
Mit Hightech-Sensoren in Mülltonnen, Werstoffscannern in Müllfahrzeugen und der Service-App „Daheim“ werde laut Saubermacher eine neue Kommunikation zwischen BürgerIn und Abfallwirtschaft möglich. Durch die höhere Transparenz und der Direktkommunikation werde das Mülltrennverhalten nachhaltig verbessert, zum Beispiel Reduktion des Restmüllaufkommens um bis zu 30 Prozent. Gleichzeitig werden neue, individuelle Umweltservices möglich, zum Beispiel die automatisch veranlasste, bedarfsgerechte Entleerung der hauseigenen Mülltonne. Die smarte Logistik reduziert CO₂ und das Verkehrsaufkommen. Derzeit läuft der Testbetrieb in drei Gemeinden. Im Gewerbebereich startet ein Pilotprojekt noch im November 2018.

Station 4: Future Waste – Nachhaltiges Recycling von Li-Ion-Bhatterien
Saubermacher entwickelte mit seinem Tochterunternehmen Redux Verfahren und Technik selbst. Die Anlage erreicht Verwertungsquoten von bis zu 70 Prozent und liegt damit um bis zu 40 Prozent über den gesetzlichen Zielwerten. Redux ist weltweit führend beim Batterie-Recycling. Die Kapazität der emissionsfreien Anlage beträgt 20.000 Tonnen pro Jahr. Damit ist das Unternehmen für die künftig anfallenden Abfallmengen bestens gerüstet. Die Anlage wurde im Juni 2018 eröffnet.

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