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Schwieriger Markt für Nebenmetalle

Märkte leben einerseits von Angebot und Nachfrage und andererseits von Planungssicherheit. Zu Beginn der Industriellen Revolution Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Jahrtausendwende war der physische Bedarf relativ leicht vorhersehbar. Das galt vor allem für die Basismetalle wie Kupfer.
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Tim Reckmann, pixelio.de
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Mit steigender Industrielisierung  stieg der Kupferbedarf kontinuierlich an. Natürlich gab es Dellen und außergewöhnliche Ereignisse (Kriege, Wirtschaftskrisen), aber im Grunde war der Bedarf absehbar. Heute liegt die Lage anders. Moderne Technologien benötigen nicht nur Basismetalle sondern auch hochwertige Nebenmetalle wie Kobalt, Lithium, Tantal und so weiter. Das Problem: Während früher die Technologie über viele Jahre zumindest ähnlich war, entwickelt sie sich im 21. Jahrhundert rasant schnell weiter. Statt Benzin oder Diesel soll es nun das Elektroauto richten. Die Energie wird in Batterien gespeichert, die vor allem aus Kobalt und Lithium bestehen. Allerdings sind sich die meisten Akteure darüber einig, dass diese Speichertechnologie nur der Beginn einer Entwicklung ist, keinesfalls aber eine Dauerlösung.

Die Auswirkungen aus das Recycling sind spürbar, denn kaum ein Unternehmer wird in Recyclingtechnologie investieren die in einigen Jahren nicht mehr genüg „Futter“ in Form von ausgedienten Batterien bekommt. Derzeit aber stehen Kobalt und Lithium hoch im Kurs. Die Londoner Metallbörse arbeitet an entsprechenden Kontrakten, wissenschaftliche Forscher erarbeiten laufend Studien über Vorkommen und Verfügbarkeit der Metalle. Dirk Harbecke, CEO der Rock Tech Lithium, betone unlängst, der Bedarf an Batteriemetallen werde deutlich unterschätzt. Derzeit liege die globale Nachfrage bei rund 250.000 Tonnen, der Trend zeige weiter nach oben.

Trotzdem bleibt Lithium für viele Metallhändler eher ein Exot. Ist es wirklich sinnvoll, sich heute in einen Markt einzuarbeiten der morgen schon wieder von gestern sein kann?, fragen sich viele. Hinzu kommt die mangelnde Preistransparenz. Was eigentlich eine Chance für gute Händler bedeutet, stößt derzeit viele ab, denn mangelnde Transparenz bedeutet nicht nur die Chance auf einen hohen Gewinn, sondern auch ein starkes Risiko. Hinzu kommt, dass die Preise regional sehr unterschiedlich sind, es gibt nicht wirklich „den einen“ Lithiummarkt. Analysten tuen sich derzeit schwer, Preisprognosen abzugeben, die Fehleranfälligkeit sei einfach zu hoch, heißt es. Ein schwieriger Markt, den wir aber sicher weiter intensiv beobachten müssen.

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