Schweiz: Neue Allianz für hochwertiges Kunststoff-Recycling

Um die Kreislaufwirtschaft bei Kunststoff-Verpackungen zu fördern, haben sich Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette zur «Allianz Design for Recycling Plastics» zusammengeschlossen.
Kunststoffverpackungen
piu700, pixelio.de

Die Allianz strebt an, das Recycling einfacher, hochwertiger und marktfähiger zu machen – mit dem Ziel, die Umweltbelastung, die durch Kunststoff-Verpackungen entsteht, zu reduzieren.
Um das Recycling von Kunststoff-Verpackungen zu fördern, müsse bei der Herstellung angesetzt werden. Durch «Design for Recycling» würden Produkte von Beginn an so entwickelt, dass sie am Ende ihres Lebenszykluses effektiv rezykliert werden können. Es gehe also nicht darum, Kunststoff-Verpackungen zu entwickeln, die theoretisch rezyklierbar wären und schlussendlich trotzdem in der Verbrennung landen. Ziel sei, das Design einer Verpackung so zu gestalten, dass deren Konstruktion perfekt auf die Kreislaufwirtschaft abgestimmt ist.

Die Zusammenarbeit innerhalb der Branche und aller Beteiligten entlang der ganzen Wertschöpfungskette sei der einzig richtige Weg, um auf freiwilliger Basis und ohne gesetzliche Eingriffe ein einheitliches Verständnis und die koordinierte Umsetzung dafür wahrzunehmen. Die Allianz setze sich für ein qualitativ hochwertiges Kunststoff-Recycling ein. Denn nur für hochwertige Rezyklate gebe es eine Nachfrage. Die Nachfrage sei ein Schlüsselelement: Erst mit dem Wiedereinsatz von Rezyklat würden Kreisläufe geschlossen und ein Umweltnutzen entsteht.

Das Recycling von Kunststoff-Verpackungen müsse insgesamt einfacher, transparenter, verständlicher, hochwertiger und marktfähiger gemacht werden. Um Innovationen im Bereich der Kreislaufschliessung von Kunststoff-Verpackungen zu ermöglichen, müssten nebst der Qualität auch die Wirtschaftlichkeit verbessert werden. Mittels spezifischer Anreize seien Rahmenbedingungen und Voraussetzungen zu schaffen, damit dem Markt qualitativ hochwertige Kunststoff-Rezyklate für die Herstellung neuer Verpackungen zur Verfügung gestellt werden kann. Die Allianz setze sich dafür ein und berücksichtigt in ihrer Arbeit auch internationale Entwicklungen und Aktivitäten. Denn es gebe keine isolierte Schweizer Sonderlösung.

In einer ersten Phase will sich die Allianz auf Kunststoff-Flaschen wie Shampoo-, Wasch- und Reinigungsmittel-Flaschen konzentrieren. Eine Arbeitsgruppe aus Herstellern, Abfüllern, Inverkehrbringern und Aufbereitern habe Richtlinien für das recyclinggerechte Design von Kunststoffhohlkörpern für den Schweizer Markt erarbeitet. Sie seien von bestehenden internationalen Richtlinien abgeleitet und für den Schweizer Markt angepasst worden. Sie stellten eine freiwillige Handlungsempfehlung für die Industrie und den Handel dar. Die Richtlinien verfolgen das Ziel, die Rezyklierfähigkeit von Kunststoffflaschen zu verbessern, damit das Kunststoff-Rezyklat eine marktfähige Qualität erreicht und dadurch wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden kann. Die Richtlinien und das dazugehörige Dossier bildeten die Grundlage für Anstrengungen zur Verbreitung von ökologischeren Verpackungen im Bereich der Flaschen und der freiwilligen Wahrung der Erweiterten Produzentenverantwortung.

Zur Allianz gehören Biplast AG, Semadeni Plastics Group, Mibelle Group (Mibelle AG), ALDI SUISSE AG, Migros Genossenschaftsbund MGB, Müller Recycling AG, Verein PET-Recycling Schweiz PRS, Effizienzagentur Schweiz AG, Staub Technologie GmbH.

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