Cepi blickt pessimistisch in die Zukunft

Zwar sei der europäische Markt für Wellpappenrohpapiere in den letzten drei Jahren relativ ausgeglichen gewesen. Doch perspektivisch erwartet das Cepi Container Board einen deutlichen Ergebnisrückgang der Branche.
soli3, pixelio.de

Zwar gehe der Verband der europäischen Hersteller von Wellpappenrohpaieren auch noch für die Jahre 2016 und 2017 von einem ausgewogenen Marktumfeld aus. Doch ab 2018 schließlich sieht Cepi diese Situation für beendet. Grund dafür seien nach Ansicht des Verbands die in der Fachpresse angekündigten neuen Kapazitäten, die ab 2018 erhebliche Auswirkungen auf die Relation Angebot/Nachfrage haben würden.

Es sei zwar nicht neu, so der Verband in einer Erklärung, dass mit steigender Nachfrage nach Papier auch immer wieder neue Kapazitäten errichtet werden. Jedoch sehe sich die Branche mit einem Phänomen konfrontiert, das in der Vergangenheit nicht aufgetreten ist: die Konversion grafischer Papiermaschinen in solche für Wellpappenrohpapiere. Den Startschuss hierzu habe der erfolgreiche Umbau einer Papiermaschine für Zeitschriftenpapiere in eine Produktionsanlage zur Herstellung von (leichtgewichtigen) Rohpapieren in Frankreich gegeben.

Neben dieser Konversion hätten zwischenzeitlich – so die Berichte der Fachpresse –
Papierfabriken in Deutschland, den Niederlanden und Polen den Umbau grafischer
Maschinen in solche für Containerboard für den Zeitraum 2015 bis 2019 angekündigt.
Darüber hinaus werde aber auch in Italien eine Konversion in Erwägung gezogen, ebenso
wie in Österreich und in Spanien. Addiere man die offiziell verkündete „Konversions-
Kapazität“ – so müsse in Europa mit zusätzlichen 2,6 Millionen Tonnen an
Wellpappenrohpapier auf Recyclingbasis gerechnet werden, heißt es weiter.

Überdies wurden auch neue Papiermaschinen in Auftrag gegeben, die
ebenfalls ihren „Start-up“ in den kommenden drei Jahren haben werden, so Verband. Insgesamt berichtete die Presse über eine Neu-Kapazität dieser Maschinen von über 1,5 Millionen Tonnen. Erfahrungsgemäß sei bei den bestehenden Papiermaschinen noch mit einer Kapazitätssteigerung von circa 0,4 bis 0,5 Prozent (1,3 Millionen Tonnen) durch technische Rationalisierungen zu rechnen, die noch zusätzlich mit zu berücksichtigen seien.

Die zuvor erwähnten Zusatzkapazitäten von insgesamt 5,4 Millionen Tonnen würden
allerdings erst in den Jahren 2018 und 2019 ihre ganze Wirkung entfalten, da eine
Papiermaschine nicht im ersten Jahr ihrer Errichtung die volle Kapazität erreichen kann.
Das Ergebnis aus den publizierten Kapazitätserweiterungen sei damit eine Reduktion
der Kapazitätsausnützung von etwa 93 Prozent in 2016 und 2017 auf unter 87 Prozent in 2018 und 2019, prognostiziert Cepi. Damit sei – trotz positivem Wirtschaftswachstum – ein deutlicher Ergebnisrückgang der Branche zu erwarten.

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