Mineralöl in Schokolade: Forscher widerlegen Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest hat mit ihrem Bericht über Mineralöl in Schokolade in Adventskalendern für viel Wirbel gesorgt. Vor allem mit der Feststellung, dass die Ursache in Recyclingkarton zu suchen sei. Eine heute vorgestellte Analyse der TU Darmstadt kann diesen Pauschalverdacht allerdings nicht bestätigen.

.Im Fokus der Untersuchungen der Stiftung Warentest standen die ermittelten Gehalte an aromatischen und nichtaromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen in der Schokolade in 24 verschiedenen Adventskalendern. Die Stiftung Warentest erklärte, dass die Mineralöl-Bestandteile “vorrangig aus den Kartonverpackungen stammen, die aus recyceltem Altpapier hergestellt wurden”. Diese Aussage ist nach den Untersuchungen des Fachgebietes Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik (PMV) der TU Darmstadt nicht haltbar.

Von den24 untersuchten Adventskalendern hätten 23 aus Frischfaserkarton bestanden, lediglich eine der Kartonverpackungen habe Recyclingfasern aufgewiesen, wie es in einer Mitteilung der TU Darmstadt heißt. Die Wissenschaftler hatten die Kartonverpackungen mit eigenen Methoden untersucht.

Für den Eintrag von Mineralölen in die Schokolade existieren laut PVM-Forschern zahlreiche Möglichkeiten. Neben der Vorbelastung des Lebensmittels bereits vor der Befüllung seien die Verwendung von mineralölhaltigen Additiven bei der Verarbeitung und anderen technischen Prozessen der Lebensmittelindustrie möglich. Auch seien Migrationen aus anderen Verpackungsmaterialien wie beispielsweise Kunststoff-Trays, aus Klebstoffen und Druckfarben oder der Eintrag aus Lagerung und Transport vorstellbar.

“Pauschal die Recyclingverpackung als wesentliche Eintragsquelle für das in der Schokolade nachgewiesene Mineralöl zu nennen, ist nicht nachvollziehbar”, schreiben die Forscher. Der im Text der Stiftung Warentest suggerierte Verdacht, dass Kartonverpackungen negative Auswirkungen auf die Schokolade in Adventskalendern haben, könne jedenfalls mit den vorgestellten Untersuchungsergebnissen nicht bestätigt werden.

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