Rückbau der Müllabsauganlage in Tannenbusch läuft

Zurzeit wird die Müllabsauganlage in Tannenbusch rückgebaut. Die Arbeiten am Rückbau der Schächte und Verfüllung der Rohrleitungen sollen in diesem Jahr fertig gestellt werden. Das berichteten Werner Bergmann, Leiter des Tiefbauamtes, sowie Richard Münz, stellvertretender Leiter des Amtes für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft, heute vor Ort an der Hermannstädter Straße. Seit November vergangenen Jahres wird die Anlage demontiert.

Rund zwölf Kilometer unter den Straßenzügen verlegte Druckrohrleitung aus Stahl mit einem Durchmesser von 500 Millimetern und einer Wandung von ehemals 22 Millimetern müssten mit Beton verdämmt werden. Jeder dieser Stränge verfüge über mehrere Schächte. Insgesamt gebe es rund 239 Schachtventile und Revisionsschächte innerhalb und außerhalb von Gebäuden. Sie würden nach der Verfüllung der Rohrleitungen bis auf eine Tiefe von circa 1,50 Meter zurückgebaut.

Im Anschluss an die derzeit laufenden Arbeiten werden 2012 die Rohrbrücken demontiert; dafür werde zurzeit ein Leistungsverzeichnis vorbereitet. Mit dem Rück- beziehungsweise Umbau des Betriebsgebäudes an der Hohe Straße wird nach Planungen der Stadt Mitte August begonnen. Die Arbeiten sollen zum Jahresende abgeschlossen werden. Die Kosten schätzt die Stadt Bonn derzeit auf rund zwei Million Euro.

In der Vergangenheit war es nach Mitteilung der Stadt Bonn immer wieder zu Schäden und Löchern in der Anlage gekommen, die sehr aufwendig repariert werden mussten. Denn neue Sicherheitsbestimmungen ließen es nicht mehr zu, dass die Defekte von innen behoben werden konnten. Für sämtliche Reparaturarbeiten musste von außen aufgegraben werden. Mittelfristig hätte die Anlage komplett ausgetauscht werden müssen. Aufgrund des hohen Unterhaltungs- und Erneuerungsaufwands hat der Rat der Stadt Bonn im März 2007 die Stilllegung und den Rückbau der der pneumatischen Absauganlage, die Anfang der 70er Jahre im damaligen Neubaugebiet Tannenbusch angelegt wurde, beschlossen.

Ein weiterer Grund für die Außerbetriebnahme der Müllabsauganlage sei letztendlich gewesen, dass das gesetzlich vorgegebene Ziel einer Abfalltrennung durch dieses System nur schwer hätte sichergestellt werden können. Immer wieder sei die Anlage unsachgemäß und satzungswidrig genutzt worden. Eine Kontrolle habe sich aufgrund der Möglichkeit, den Abfall an vielen öffentlich zugänglichen Einwurfstellen anonym zu entsorgen, nicht realisieren lassen.

1973 ging die Anlage im damaligen Neubaugebiet Tannenbusch in Betrieb. Die Bürger konnten ihren Abfall an 100 Einwurfstellen in den Hochhäusern und 100 weiteren, öffentlich zugänglichen im Freien entsorgen. Die Abfallentsorgung im Einzugsbereich der Müllabsauganlage Bonn-Tannenbusch wurde schon zum 1. Januar 2010 auf die konventionelle Abfuhr (Mülltonnen und -behälter) umgestellt. Betroffen sind rund 870 Wohnobjekte.

Die Anwohner wurden im Vorfeld umfangreich über die anstehende Umstellung informiert. Gezielte Kampagnen der Abfallberatung vermittelten notwendige Kenntnisse über Abfallvermeidung und -trennung. Außerdem fand vorab ein zirka vierteljährlicher Parallelbetrieb von Müllabsauganlage und konventioneller Abfuhr statt, um einen möglichst reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

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