ifo Weltwirtschaftsklima hat sich leicht eingetrübt

Das ifo Weltwirtschaftsklima ist im dritten Quartal 2010 etwas schlechter geworden. Zwar schätzen die befragten Experten die derzeitige Wirtschaftslage besser ein als in der ersten Jahreshälfte 2010, die Wirtschaftserwartungen für die nächsten sechs Monate wurden jedoch nach unten korrigiert. Das ist das Ergebnis der Umfrage des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung.

Die Ergebnisse der im Juli durchgeführten Erhebung, an der 1.103 Experten aus 116 Ländern teilnahmen, deuten laut ifo Institut darauf hin, dass sich die Erholung der Weltkonjunktur im zweiten Halbjahr verlangsamt fortsetzen wird. Der Wirtschaftsklimaindikator sank in Nordamerika und Asien, stieg aber in Westeuropa. In Nordamerika sank er wieder unter seinen langfristigen Durchschnitt. Die Urteile zur aktuellen Wirtschaftslage seien besser ausgefallen als in der vorangegangenen Erhebung, ohne jedoch die „Zufriedenheitsmarke“ zu erreichen.

Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate seien weniger zuversichtlich als bisher. In Asien hat sich die gute Wirtschaftslage weiter verbessert. Der Optimismus für das nächste halbe Jahr habe allerdings auch hier abgenommen. In Westeuropa hätten sich die Urteile zur aktuellen Wirtschaftslage deutlicher als im Weltdurchschnitt verbessert. Da sich die Wirtschaftsaussichten für das zweite Halbjahr nicht so stark eingetrübt hätten, habe sich insgesamt ein leichter Anstieg des Klimaindikators ergeben, so das Münchner Wirtschaftsinstitut.

Die Wirtschaftsfachleute erwarten demnach für 2010 zwar im Weltdurchschnitt eine etwas höhere Inflation als im Vorjahr (3,1 Prozent gegenüber 2,5 Prozent), gegenüber der vorangegangenen Umfrage Prozent seien die Inflationserwartungen jedoch stabil geblieben.

Im Einklang mit den etwas eingetrübten Konjunkturperspektiven rechneten nun etwas weniger WES-Experten als noch im Frühjahr mit steigenden kurzfristigen und langfristigen Zinsen im Laufe der kommenden sechs Monate. Anders als in den vorangegangenen Erhebungen wird der Euro gegenüber dem US-Dollar als leicht unterbewertet eingestuft. Insgesamt wird in den nächsten sechs Monaten – nach den eingetretenen Anpassungen – mit annähernd stabilen Wechselkursen der vier großen Weltwährungen Euro, US-Dollar, japanischer Yen und britisches Pfund gerechnet.

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