Leipziger Umweltforscher erkunden Altlasten in Rumänien

Mit schwerer Erkundungstechnik im Gepäck machen sich am 5. und 7. September Geowissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig eigenen Angaben zufolge auf den Weg nach Ploiesti in Rumänien zu einem Altlastensymposium.

Laut UFZ ist es die dritte Veranstaltung zum Thema Altlastenmanagement, die im Rahmen einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Umweltministerium und der Landesanstalt für Altlastenfreistellung (LAF) des Landes Sachsen-Anhalt und Rumänien stattfindet. Schwerpunkte seien Sanierungsverfahren und Sanierungsmanagement in den Sparten Raffinerien, Bergbau, Chemieanlagen, Erdölförderung und Tanklager. Das Besondere an diesem Symposium werde eine Messkampagne sein. Die Teilnehmer können sich den Angaben zufolge vor Ort von den Erfahrungen und dem Know-how der deutschen Partner in Sachen Erkundung und Beobachtung von Altlasten überzeugen. Nach eigenen Angaben werden die UFZ-Wissenschaftler diese beiden Tage damit beginnen, den weitestgehend unbekannten Untergrund des von Altlasten gesättigten Industriegebietes in Ploiesti zu erforschen.

Ploiesti ist eine Großstadt in Rumänien mit ungefähr 250.000 Einwohnern, die seit den 30er Jahren Zentrum der rumänischen Erdölförderung und –industrie ist. Im Zweiten Weltkrieg sei der strategisch wichtige Standort stark bombardiert worden. Laut UFZ belasten große Mengen organischer Schadstoffe wie Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW) und so genannte BTEX (Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylole) den Boden und das Grundwasser. Inzwischen seien die Altlasten auch zutage getreten. Es bestehe potenzielle Gefahr für das Trinkwasser, das aus dem Grundwasser vor Ort gewonnen werde. Was bislang fehle, seien Kenntnisse über das gesamte Ausmaß der Belastungen in Boden und Grundwasser sowie Erfahrungen und Managementpläne für den Umgang mit diesen Altlasten. Diese Expertise werde nun das UFZ gemeinsam mit der LAF und dem sachsen-anhaltische Umweltministerium bieten.

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