Im Fokus der Leitlinie steht ein ganzheitlicher Ansatz, der die Verantwortung des Lebensmitteleinzelhandels für biologische und technische Kreisläufe aufgreift und diese in unternehmerisches Handeln überführen soll. Auf der Expo Real in München wollen die EDEKA-Zentrale, Netto Marken-Discount und die Immobilientochter CEV GmbH in dieser Woche erste Bauprojekte vorstellen, die sich am „Cradle to Cradle“-Prinzip orientieren.
Laut aktuellem Circularity Gap Report liegt die globale Kreislaufwirtschaftsquote seit Jahren bei stagnierenden 6,9 Prozent. Mit anderen Worten: Einzelne Recyclingziele reichen nicht aus, um den steigenden Ressourcenverbrauch nachhaltig zu verändern. Der EDEKA-Verbund setzt deshalb auf einen systemischen Ansatz, der biologische Kreisläufe, wirtschaftliche Prozesse und Rohstoffnutzung integriert. Damit will der EDEKA-Verbund das Thema aus der „Recyclingecke“ holen und Produktinnovationen mit neuen Gebäudekonzepten sowie Sortimentsentwicklung mit dem langfristigen Erhalt von Ressourcen verbinden.
Der Ansatz umfasst die drei Anwendungsfelder Produkte & Verpackungen, Märkte & Gebäude sowie Unternehmensprozesse & Infrastruktur. Das grundsätzliche Vorgehen orientiert sich an der Logik des „Cradle to Cradle“-Prinzips: Es geht darum, Materialien für Kreisläufe zu gestalten, anstatt sie zu entsorgen.
Wie das funktionieren kann, zeigen bereits erste Pilotprojekte im Handlungsfeld Märkte & Gebäude: Zielsetzung ist es, die Immobilien von vorneherein so zu planen und zu bauen, dass ihre Baustoffe am Ende ihres Lebenszyklus wiederverwendet werden können. Eines dieser Beispiele ist eine Filiale von Netto Marken-Discount, die sich derzeit in Dortmund im Bau befindet: Sie wird mit vollständig vorgefertigten Holzmodulen errichtet, welche durch lösbare Verbindungen eine spätere Wiederverwendung ermöglichen. Diese modulare Bauweise ermöglicht eine kreislauffähige Nutzung der Wandaufbauten in zukünftigen Projekten und zudem eine deutlich verkürzte Bauzeit.
Die in der Leitlinie formulierten Inhalte sollen in den kommenden Monaten und Jahren in die Praxis überführt werden. Erste Schritte sind die Umsetzung weiterer Pilotprojekte für kreislauffähige Märkte und Gebäude, die Integration von Mehrweg- und Recyclinglösungen sowie der intensive Austausch mit Lieferanten und Geschäftspartnern. Dabei werden vielseitige Werkzeuge wie Wissens-Transfer, Kooperationen oder die Förderung von Messbarkeiten genutzt. Schrittweise erfolgt damit die Verankerung in allen drei übergeordneten Handlungsfeldern entlang der Wertschöpfungsketten des EDEKA-Verbunds.






