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Europa setzt auf eigenen Bergbau

Mit dem Critical Raw Materials Act ist Europas Rohstoffversorgung in den Fokus gerückt. Die Branche muss in Technik und Know-how investieren – daher erwarten die Hersteller von Mining-Technologie in den nächsten Jahren moderates Wachstum.
Europa setzt auf eigenen Bergbau
Copyright: VDMA
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Für das laufende Jahr 2025 rechnen die Hersteller von Bergbau- und Aufbereitungstechnik am Produktionsstandort Deutschland mit einem nominalen Umsatzplus von drei Prozent. Der Auftragseingang von plus zwei Prozent in den ersten drei Quartalen 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutet angesichts globaler Unsicherheiten für das Jahr 2026 zunächst auf ein Nullwachstum hin. „Immerhin wird das aktuelle Niveau gehalten“, heißt es aus der Branche.

Dr. Marcus Wirtz, während des alljährlichen Branchentreffs von der Mitgliederversammlung in seinem Ehrenamt als Vorsitzender des VDMA Mining & Minerals bestätigt, betont: „Damit wir nicht erpressbar sind, müssen wir uns von China so weit wie möglich unabhängig machen, was die Versorgung mit Rohstoffen betrifft. Dazu gehört auch, dass wir es gesellschaftlich akzeptieren, wenn Lagerstätten in Europa neu erschlossen werden. Mit guter Planung und in Zusammenarbeit mit den betreffenden Kommunen kann dies umweltverträglich und nachhaltig erfolgen. Wir sind bereit, dafür die neueste Technologie zu liefern.”

Stefan Romedahl, Präsident des schwedischen Unternehmens Boliden Mines und Gastredner auf dem Branchentreff, regte zum Nachdenken an: „Unsere Gesellschaft braucht Rohstoffe. Wir sollten in Europa fördern, was möglich ist. Hier können wir die Prozesse kontrollieren, im Ausland nicht. Der Critical Raw Materials Act ist ein erster Schritt auf diesem langen Weg.“

Mit dem Inkrafttreten des europäischen Critical Raw Materials Act am 23. Mai 2024, sollen bis zum Jahr 2030 zehn Prozent der Rohstoffe aus europäischem Bergbau kommen und 40 Prozent in Europa verarbeitet werden. Investitionen in neue Technologien und Aufbau verloren gegangenen Know-hows sind daher dringend nötig, insbesondere in der Aufbereitungstechnik. 

Internationale Projekte bieten ebenfalls Chancen, allerdings sind deutsche Hersteller oft im Nachteil, weil aus Deutschland heraus Finanzierungsmöglichkeiten fehlen. Dieses Thema wurde auf dem Branchentreff des VDMA Mining & Minerals am 20. November 2025 kontrovers diskutiert.  Michael Waitz, Abteilungsdirektor Mining & Metals bei der KfW-IPEX Bank, stellte sich in der Panel Diskussion auch den Fragen der Mitglieder. „Es gibt internationale Finanzierungslösungen, insbesondere mit Einbindung von Exportgarantien, die mit der passenden Bank durchaus attraktiv sein können“, erläuterte Waitz.

Quelle: VDMA
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