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Neues Verfahren ermöglicht vollständiges Recycling von Spanplatten

Ein Forschungsprojekt hat gezeigt, dass Spanplatten vollständig aus Altholz recycelt werden können. Das Verfahren könnte den Einsatz von Frischholz deutlich reduzieren und eröffnet neue Möglichkeiten für Möbel- und Bauanwendungen.
Eine Maschine verarbeitet recyceltes Holz zu einer neuen Spanplatte im Rahmen eines Forschungsprojekts.
Das Forschungsprojekt zeigt: Spanplatten lassen sich vollständig aus Altholz recyceln (Quelle: Clemens Richter).
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Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) hat gemeinsam mit Partnern ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Spanplatten zu 100 Prozent aus Altholz recyceln lassen. Bislang endete der Lebenszyklus der Platten meist in der energetischen Verwertung. Mit dem neuen chemischen Prozess sollen die Holzwerkstoffe vollständig in den Materialkreislauf zurückgeführt werden können. Unterstützt wurde das Projekt von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat.

Im Rahmen des Projekts „Respan“ wurden gebrauchte Möbelteile zerkleinert, mit einem speziellen Recyclingagenz behandelt und anschließend zu neuen Platten gepresst. Dr. Mathias Köhler, Projektkoordinator am Fraunhofer IAP, erklärte: „Wir nehmen Holz gebrauchter Möbel oder Bauteile, das zerkleinert wurde, behandeln es in einem neuartigen Prozess mit einem eigens entwickelten Recyclingagenz und pressen daraus neue, formstabile Platten.“ Nach Angaben des Instituts lässt sich das Recyclingagenz zu etwa 95 Prozent zurückgewinnen und mehrfach verwenden. Die Praxistauglichkeit wurde mit einem Möbeldemonstrator des Projektpartners System 180 belegt, weitere Einsatzmöglichkeiten für Bauprodukte werden derzeit geprüft.

Auch die Industriepartner sehen Potenzial. „Für uns als Hersteller individueller Möbellösungen eröffnet das Verfahren neue Wege, um nachhaltiges Design mit funktionaler Qualität zu verbinden“, sagte Francesco Coccia, Leiter der Vermarktung bei System 180. Das Projektkonsortium sucht nun weitere Partner, insbesondere Sortierer, Recycler, Harzproduzenten und Möbelhersteller, um die Technologie in den industriellen Maßstab zu übertragen.

Unterstützung erhält die Entwicklung auch aus der Politik. „Wenn es gelingt, Altholz stofflich im Kreislauf zu halten, kann der Bedarf an Frischholz deutlich gesenkt und ein echter Beitrag zur Ressourcenschonung geleistet werden“, erklärte Dr.-Ing. Andreas Schütte, Geschäftsführer der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe. Das Vorhaben passe zu den Zielen der Holzbauinitiative und zur Kreislaufstrategie des Bundesministeriums.

Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe
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