Die Folgen sind für alle sichtbar: Die Zahl der Insolvenzen in der Metallwirtschaft nimmt zu, immer mehr Betriebe sind am Ende ihrer Kraft. Zudem werfen vor allen kleine und mittelständische Unternehmen das Handtuch und sperren den Betrieb zu, um erst gar nicht in Insolvenz zu geraten. Die sich hieraus ergebene Kettenreaktion trifft in den vergangenen Wochen alle Marktteilnehmer.
Die Notierungen an der Londoner Metallbörse (LME) bleiben trotz allem fest. Hier spielt die Lage auf den globalen Weltmärkten eine Rolle, denn Metalle gelten in Krisenzeiten seit jeher als sichere Bank und gute Anlage. Aktuell kommt hinzu, dass die US-Zollpolitik die Nachfrage antreibt.
Das gilt in erster Linie für den Kupfermarkt. Hier ist die Sorge groß, dass neue US-Zölle die Importpreise in die USA in die Höhe treiben könnten. Die Folge: Schon seit geraumer Zeit steigt die Nachfrage nach Kupfer, sowohl in primärer als auch in sekundärer Form. Besonders deutlich wird die Lage beim Blick auf die Notierungen an der LME, denn dort gibt es seit geraumer Zeit eine spürbare Backwardation, der Preis für prompt lieferbare Ware ist also höher als für Terminware. Ende Juni notierte 3-Monatskupfer in London mit 9.840 bis 9.845 US-Dollar, die Notierungen für Kassaware lagen bei 10.039 bis 10.040 US-Dollar. Die sichtbaren Kupfervorräte in den Lagerhäusern der LME sind auf magere 90.625 Tonnen zusammengeschmolzen.
Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöste zuletzt 7.900 bis 7.950 Euro. Die gehäckselten Kupferdrahtschrotte erlösten in der ersten Qualität (Kasus) 8.000 Euro und in der zweiten Qualität (Katze) 7.750 Euro. Für nicht legierte Kupferdrahtschrotte wurde in der ersten Qualität (Kader) 7.600 Euro gezahlt, die zweite Qualität (Kanal) erzielte etwas weniger. Schwerkupferschrott (Keule) erlöste um 7.450 Euro.
Auch die Notierungen für Aluminium High Grade befanden sich Ende Juni in der Backwardation, allerdings nur knapp. Dreimonatsware notierte mit 2.590 bis 2.591 US-Dollar, Kassa-Aluminium 2.592,50 bis 2.593 US-Dollar. Die Vorräte in den LME-Lagerhäusern wurden mit nur noch 245.750 Tonnen angegeben.
Aluminiumprofilschrott (Alter) erlöste rund 2.200 Euro, Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) wurde in der gleichen Größenordnung gehandelt. Neuer Alu-Leg.Schrott kupferarm (Angel) kostete bis zu 1.750 Euro. Die Preise der Aluminiumspäne (Autor) bewegten sich um 1.200 Euro.