Anteil fossiler Rohstoffe in Kunststoffproduktion rückläufig

Im Jahr 2022 wurden laut einem aktuellen Bericht von Plastics Europe weltweit 400,3 Mio. Tonnen Kunststoff produziert, was einem Anstieg von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Der Anteil von zirkulären Kunststoffen, die aus biobasierten und recycelten Rohstoffen hergestellt werden, erreicht 2022, mit einer globalen Produktionsmenge von 37,8 Mio. Tonnen, einen neuen Rekordwert. Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer von Plastics Europe Deutschland, kommentiert diesen Erfolg: „Es ist deutlich erkennbar, dass die Transformation zur Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen voranschreitet, trotz schwieriger Marktbedingungen. Um Wirtschaftswachstum und Klimaschutz miteinander in Einklang zu bringen und auf unserem Pfad voranzuschreiten, brauchen wir in Deutschland und Europa politische Weichenstellungen und Investitionsanreize. Das gilt bei der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie, der EU-Verpackungsverordnung, der Ökodesignrichtlinie und auch beim UN-Meeresschutzabkommen.“

Bettina Dempewolf, Leiterin der Kommunikation bei Plastics Europe Deutschland, ergänzt: „Wir kommunizieren in aller Deutlichkeit, dass wir uns als Industrie auf den Weg gemacht haben und die Transformation zur fossilfreien Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen ernst meinen. Im Klartext: Das Wachstum bei zirkulären Kunststoffen übertrifft das der fossilen um das 16-fache. Nahezu 10 % der weltweiten Kunststoffproduktion basiert mittlerweile auf zirkulären Rohstoffen. In Europa ist der Anteil von zirkulären Kunststoffen in der Kunststoffproduktion sogar doppelt so hoch, bei 19,5 Prozent.“

Die europäische Kunststoffindustrie ist Spitzenreiter bei der Entwicklung zirkulärer Kunststofftechnologien, beispielsweise beim chemischen Recycling, doch sie läuft Gefahr, im globalen Wettbewerb den Anschluss zu verlieren. Innerhalb eines Jahrzehnts verringerte sich ihr Anteil an der weltweiten Kunststoffproduktion von 28 % im Jahr 2002 auf 14 % im Jahr 2022. Diese Entwicklung ist größtenteils auf hohe Energiepreise, hohe Regulationen und den begrenzten Zugang zu Rohstoffen zurückzuführen. Langfristig könnte dies allerdings dazu führen, dass die Abhängigkeit von Importen steigt und die Möglichkeiten europäischer Unternehmen eingeschränkt werden, in Nachhaltigkeit zu investieren.

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