ARA gewinnt wertvolle Rohstoffe aus Kaffeekapseln

Gemeinsam mit dem österreichischen Kaffeeverband und führenden Kaffeehersteller*innen hat die ARA den Stoffkreislauf von Kaffeekapseln optimiert, um sie als Sekundärrohstoffe für neue Produkte zu nutzen.
v.l.n.r.: Manuela Schneider (Leiterin Corporate Responsibility, Tchibo Österreich), Erik Hofstädter (Geschäftsführer Tchibo Österreich) Harald Hauke (ARA Vorstandssprecher), Marianne Neumüller-Klapper (Operations & Sustainability Director, Nespresso Österreich), Alessandro Piccinini (Geschäftsführer Nespresso Österreich), Alexander Petutschnigg (Departmentleiter Green Engineering and Circular Design, Campus Kuchl). Copyright: ARA/Daniel Willinger

Mittels herstellerübergreifender Sammelcontainer und digitalen Anreizen konnte die Sammelmenge von Kaffeekapseln in der steierischen Marktgemeinde Gnas seit Mai 2022 deutlich gesteigert werden. Dafür hat die ARA gemeinsam mit dem österreichischen Kaffeeverband und durch Unterstützung von führenden Kaffeehersteller:innen wie Nespresso, Tchibo, Jacobs Douwe Egberts, Julius Meinl und Lavazza ein neues Sammelsystem für Kaffeekapseln geschaffen. Noch bis Ende 2022 können Konsument:innen in der steirischen Gemeinde die Kapseln aus Aluminium oder Kunststoff in einer einheitlichen Recycling-Bag sammeln und die vollen Tüten in eigene grüne Sammeltonnen für Kaffeekapseln bei teilnehmenden Handelspartner:innen oder im Altstoffsammelzentrum Gnas abgeben.

Begleitet wird die Sammelaktion durch ein digitales Anreizsystem: Über die anreizbasierte App Digi-Cycle werden „Coins“ gesammelt, die in Prämien eintauschbar sind. Weiterhin motivierte ein Gemeinschaftsziel die User*innen bei der Sammlung: Werden genügend Kapseln gesammelt, sponsert die ARA der Gnaser Kinderkrippe eine neue Nestschaukel. Die Sammelmenge von Kaffeekapseln hat sich im Vergleich zur Menge vor dem Pilotversuch auf das 2.5-Fache erhöht.

Der Weg der Kapsel durch den geschlossenen Stoffkreislauf geht nach der Sammlung der Recycling-Bags weiter zur Sortierung. In den Anlagen werden die Kapseln nach der jeweiligen Materialart Aluminium oder Kunststoff sortiert und der übrig gebliebene Kaffeesatz energetisch verarbeitet. Aluminium-Kapseln werden in Aluminiumhütten eingeschmolzen und zum Beispiel zu Fahrrädern, Getränkedosen oder sogar zu neuen Kapseln verarbeitet. Aus den Kunststoff-Kapseln wird Polypropylen-Granulat gewonnen, das ebenfalls als Rezyklat für neue Produkte wie Gartenmöbel oder Gießkannen genutzt wird.

Biogene Abfälle gewinnen in der Rohstoff- und Energiewirtschaft immer stärker an Bedeutung. Neben dem Einsatz als Biogas eignet sich Kaffeesud auch zur Produktion neuer Möbel, wie ein Forschungsprojekt der ARA in Kooperation mit der Fachhochschule Salzburg – Campus Kuchl zeigt. Die FH Kuchl forscht im Bereich Holz und biogene Technologien an der Neuentwicklung von Werkstoffen. Dies beinhaltet die Nutzung und Kombination unterschiedlicher Materialien und soll eine zirkuläre Ressourcennutzung fördern. Im Forschungsprojekt mit der ARA diente Kaffeesud als Material für eine Tischplatte. Zwei dieser Tische wurden nun von der ARA an Nespresso und Tchibo als Dank für die Zusammenarbeit übergeben.

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