Streifenbelüfter für dänische Kläranlagen

Zwei Kläranlagen in der Region um Kopenhagen werden auf Streifenbelüfter umgerüstet. Ab Mai 2025 sollen die Abwässer der dänischen Hauptstadt vollständig auf diese Weise behandelt werden. Die Umrüstung soll auch zu Energieeinsparung führen.
Streifenbelüfter bei der Montage (Quelle: Aquaconsult Anlagenbau)

Die Aerostrip-Streifenbelüfter der österreichischen Aquaconsult Anlagenbau sind Teil eines Umrüstungsprojekts zweier Kläranlagen im Großraum Kopenhagen. Ab Juni 2022 sollen nach Angaben des Unternehmens 9.660 Streifenbelüfter von des Anbieters in den beiden größten Kläranlagen der Region, Lynetten und Damhusåen, bis Mai 2025 installiert werden und das Abwasser von 1,4 Millionen Menschen behandeln. In der Endausbaustufe wird damit demnach das gesamte Abwasser der dänischen Hauptstadt von den Anlagen belüftet werden.

Schon 2015 wurde die Kläranlage in Avedøre im Süden Kopenhagens, die auf 300.000 Einwohnergleichwerte ausgelegt ist, mit 1.600 Streifenbelüftern aus Traiskirchen ausgestattet. „Unsere Aerostrips konnten nachweislich eine Reduktion des Stromverbrauchs um bis zu 40 Prozent im Vergleich zu den bestehenden Oberflächenbelüftern erreichen, das entspricht ca. 2.000.000 kWh pro Jahr“, sagt Gerald Glaninger, Prokurist bei Aquaconsult Anlagenbau. Durch die Erfahrungen in Avedøre setzte die Betreiberfirma Biofos auch bei den beiden größeren Kläranlagen Lynetten und Damhusåen auf die niederösterreichische Technik. Nun werde erwartet, dass damit in der Region weitere Energieeinsparungen erzielt werden.

Bei beiden Anlagen handelt es sich um Umlaufbecken, in denen das Wasser mit Mammutrotoren im Kreis bewegt und belüftet wird. „Doch gerade in diesem Setting sind unsere Streifenbelüfter, die direkt auf dem Boden platziert werden, ein hocheffizientes System“, sagt Glaninger. Entsprechende Studien bestätigten demnach hohe Energieeinsparungen durch die flächendeckende Installation von Streifenbelüftern in vergleichbaren Kläranlagendesigns, die nun durch das Umrüstungsprojekt von Biofos auch in Kopenhagen erreicht werden sollen.

Vordringliches Ziel des Projekts sei es aber, Platz für mehr Abwasser zu schaffen, das in kürzerer Zeit behandelt werden kann. Dabei wird in den drei Kläranlagen von Biofos der Reinigungsprozess beschleunigt – „ohne Kompromisse bei der Reinigungsqualität“, wie es beim Unternehmen zum Projektstart heißt. Das Ballungsgebiet um Kopenhagen wachse zudem weiter an. Damit müsse immer mehr Abwasser gereinigt werden, bevor es in den dänischen Sund abfließt. Damit die Kläranlagen in Zukunft mit den großen Wassermengen mithalten können, solle nun bis 2027 mehr als eine Milliarde Dänische Kronen (über 134 Millionen Euro) investiert werden, wie die Vertragsparteien bekanntgaben. Insgesamt sollen fünf Projektabschnitte dafür sorgen, dass das Abwasser der Metropolregion bis 2045 umfassender und effizienter gereinigt werden kann.

Die drei betroffenen Kläranlagen Avedøre, Damhusåen und Lynetten sollen nach der komplettierten Umbauerweiterung mit 11.000 Aerostrips bestückt sein. „Damit werden die Streifenbelüfter von Aquaconsult in Zukunft die gesamten Abwässer der Stadt Kopenhagen belüften“, so Peter Dalgaard, Projektleiter bei der dänischen Biomizing, die verantwortlich für einen großen Teilbereich des Projekts in Kopenhagen ist.

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