ZARE: Illegale Altreifenentsorgung nimmt weiter zu

Immer wieder werden in Deutschland abgefahrene Reifen achtlos in der Natur abgelegt. Wilde Deponien sind strafbar und ziehen hohe Bußgelder nach sich.
Ruth Rudolph, pixelio.de

Seit 2003 ist es in Deutschland verboten, Reifen auf Deponien zu lagern. Aufgrund ihrer besonderen Zusammensetzung aus Gummi, Stahl, Textil und anderen Stoffen müssen Reifen fachgerecht entsorgt werden. Denn Reifen verrotten nur sehr langsam und gefährden bei nicht ordnungsgemäßer Entsorgung Mensch und Natur: Werden Reifen im Wald oder am Straßenrand abgekippt, können giftige Substanzen in den Boden gelangen, es besteht ein höheres Risiko für Brände und durch Wasser- und Schmutzansammlungen ziehen abgelagerte Reifen Mücken an, die wiederum Krankheiten übertragen können.

Trotz dieser Gefahren durch wilde Deponien ist das Problem mit unerlaubt weggeworfenen Reifen nach wie vor groß: Allein im Jahr 2021 hat die Initiative ZARE 195 Fälle von illegaler Altreifenentsorgung gezählt. Das sind 31 mehr als im Jahr zuvor. Seit 2016 dokumentiert die Initiative ZARE die gemeldeten illegalen Entsorgungen in ganz Deutschland – jedes Jahr steigen die Zahlen. Da es sich nur um die gemeldeten Fälle handelt, liegt die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher.

Die Initiative ZARE ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und Entsorgungsfachbetrieben, die sich für fachgerechtes Reifenrecycling stark machen. Zertifizierte Altreifenentsorger prüfen jeden Altreifen genau und führen ihn dem nachhaltigsten Verwertungsweg zu – je nach Zustand werden alte Pneus runderneuert, als Gebrauchtreifen exportiert oder stofflich und thermisch verwertet.

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