Rohölmarkt weiter knapp versorgt

Die Weltrohstoffpreise zogen im Dezember 2021 auf Dollar-Basis gerechnet um 5,2 % an.

Da der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar im Monatsdurchschnitt leicht abwertete, betrug der Anstieg in Inlandswährung 6,2%. Bei den meisten Rohstoffen ist die Versorgungssituation noch immer nicht auf Normalniveau, was auch wohl noch für Q1 2022 gelten dürfte. Transportprobleme belasten auch weiterhin.

Bei Rohöl sieht die IKB den Markt zu knapp versorgt. Im Jahresdurchschnitt 2022 besteht ein Bedarf von 100,8 mbd (= million barrel per day). Außerhalb der OPEC dürften im Mittel 66,2 mbd gefördert werden. Die OPEC muss also rund 34,1 mbd beisteuern. Davon werden knapp 5,3 mbd auf so genannte NGL-Sorten (Natural Gas Liquids) entfallen. Im Vergleich zur November-Förderung der OPEC ist eine deutliche Ausweitung um gut 1 mbd notwendig, die durch die angestrebte Vereinbarung über Förderausweitungen (0,4 mbd Anstieg ab Dezember) auch im Januar 2022 noch nicht ganz erreicht werden. Die IKB erwartet für den Rohölpreis bis Ende Q1 2022 eine Bewegung um die Marke von 75 US-$/Barrel Brent. Im Jahresverlauf 2022 dürfte sich die zum Jahresende 2021 begonnene Preisentspannung fortsetzen. Bei Erdgas ist die Versorgungslage bei nach wie vor sinkender inländischer Erdgasproduktion weiter zu knapp: Die Speichersalden sind erheblich abgesunken. Der Grenzübergangspreis für Erdgas dürfte daher bis Ende Q1 2022 weiter fester notieren: Die IKB sieht, dass dieser um die Marke von 12.000 €/TJ in einem Band + 1.000 € oszilliert und damit um das Dreifache höher liegt als im Vorjahr.

Stahlpreise

Die Weltrohstahlproduktion zog bis Ende November 2021 im Vorjahresvergleich um 4,5 % auf 1,75 Mrd. t an. Hiervon entfallen 746 Mio. t auf China, das zuletzt aber seine Stahlproduktion deutlich drosselte (Gründe u. a.: Luftreinhaltungsaspekte, Olympische Spiele). Die Stahlpreise gaben weiter leicht nach. Die Kokskohlepreise sanken im Dezember weiter; Eisenerz tendierte nach oben. Begründet liegt der Stahlpreisrückgang in einer gesunkenen Nachfrage bei ausgeweitetem Angebot. Bei den Schrottpreisen war eine Seitwärtsbewegung zu beobachten. Tendenz: Die IKB erwartet nachfragebedingt bis Ende Q1 2022 weiter leicht sinkende Stahl- und Schrottpreise.

Kupferpreise

Bis Ende September 2021 zog die Kupferminenproduktion um 3,1 % an. Die Raffinadeproduktion stieg um 1,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Die leicht rückläufige Kupferminenproduktion in Chile wird durch die Erholung in Peru sowie mehrere neue oder erweiterte Produktionsstätten (u. a. in Indonesien und der Demokratischen Republik Kongo) überkompensiert. Der Bedarf an raffiniertem Kupfer ist in den ersten neun Monaten um 1,5 % gestiegen: einem Rückgang um 4,5 % in China aufgrund rückläufiger Importe von Raffinadekupfer steht ein Anstieg in der restlichen Welt um 9 % gegenüber. Während sich die Kupfervorräte im Dezember auf niedrigem Niveau an der LME etwas erholten, setzte sich der Rückgang an der SHFE im Monatsmittel fort. Für das Gesamtjahr erwartet die IKB ein Angebotsdefizit. Die investive Kupfernachfrage sank im Dezember um rd. 46 %. Tendenz: Den Kupferpreis sieht die IKB bis Ende Q1 2022 um die Marke von 10.000 US-$/t in einem Band von +1.000 US-$.

Aluminiumpreise

Die weltweite Primäraluminiumproduktion stieg bis Ende November 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,6 % auf 61,8 Mio. t. Für 2021 erwartet die IKB einen Ausstoß von 66,5 Mio. t. Hinzu kommen noch ca. 12,5 Mio. t Recyclingaluminium. Der Abbau der Lagerbestände von Primäraluminium an der LME hat sich nach einer kurzen Erholung in der ersten Dezemberhälfte zum Monatsende fortgesetzt. Die investive Nachfrage sank im Dezember kräftig um rd. 26 %. Die Notierungen für Primär- und Recyclingaluminium entwickelten sich zum Monatsende uneinheitlich. Tendenz: Bis Ende Q1 2022 sieht die IKB die Primäraluminiumpreise in einem Band von +300 US-$ um die Marke von 2.700 US-$/t, die Preise für Aluminium Alloy liegen im Mittel um bis zu 300 US-$/t niedriger

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