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VDM: Maßnahmen dienen nicht dem physischen Markt

Der VDM zeigt sich besorgt über die von der LME veröffentlichen Vorschläge zur Marktstruktur.
Foto: THAM-YUAN-YUAN_pixabay.com
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„Die in Aussicht gestellten Änderungen dienen nicht dem physischen Markt“, kritisiert Herwig Schmidt, Leiter des VDM Börsenausschusses. „Die LME entstand aus dem Bedürfnis von Händlern und industriellen Anwendern, Wege zur Absicherung von Preisrisiken für ihre bewegten oder gehaltenen physischen Metallbestände zu finden“, erklärt Schmidt. Ihre Preisbildung wird in der Wirtschaft akzeptiert und erreicht eine tiefe Durchdringung der gesamten Lieferkette. Diese breite Akzeptanz ist auf verlässliche Referenzpreise zurückzuführen, die von Bergleuten, Produzenten, Händlern, Halbzeugherstellern und Recyclern genutzt werden. „Die aktuell vorgeschlagenen Maßnahmen wie die Schließung des Rings, der Wechsel zu einem Realized Variation Margin System oder die Änderung der Gebührenstruktur entfernen sich stark von den Bedürfnissen dieser physischen Marktteilnehmer“, so Schmidt über das Diskussionspapier.

Schließung des Rings

Der VDM misst dem Ringhandel eine große Bedeutung bei. Der Ring mit seinem transparenten System des Open Outcry, bei dem die Händler für ihre Handlungen verantwortlich sind, genießt ein enorm hohes Vertrauen in der Metallwirtschaft. Die insbesondere für Carry Trades zur Verfügung gestellte Liquidität wird ebenso hoch geschätzt wie die Möglichkeit der Kunden, einen handelbaren Schlusskurs zu erhalten. Die LME hat ihr Engagement für den Ring immer betont und der VDM ist der Meinung, dass ohne den Ring die Effizienz und Liquidität negativ beeinflusst wird. Darüber hinaus ist der Ring, im Wettbewerb zu anderen Börsen, das Alleinstellungsmerkmal der LME.

Wechsel zu einem Realized Variation Margin System

Der Wechsel von einem Contingent Variation Margin (CVM) System zu einem Realized Variation Margin (RVM) System lehnt der VDM strikt ab. Die Einführung des RVM würde die Dynamik des Marktes stark verändern. Nach der Einführung eines RVM Systems müssten Verluste und Gewinne täglich eingefordert bzw. bezahlt werden. Dies betrifft in erster Linie zwar das Verhältnis zwischen LME und Broker, doch die Broker werden diese Kosten vermutlich sofort an den Kunden weitergeben. Das bisher übliche Kreditliniengeschäft würde de facto entfallen. Der Vorschlag ist ein klarer Schritt weg vom Kreditliniengeschäft hin zu einem reinen cash-clear-Geschäft. Aus Sicht des VDM wäre das eine Fehlentwicklung, da es den Unternehmen Liquidität nehmen würde, welche für das Tagesgeschäft benötigt wird.

Änderung der Gebührenstruktur

Die LME schlägt eine Änderung der Gebührenstruktur vor, die sich nach Ansicht des VDM nicht unmittelbar auf die Mitglieder auswirkt, aber im Laufe der Zeit zu einem Anstieg der Kosten führen könnte. Das Erzwingen von Geschäften an der LME SELECT ist fragwürdig, da der Handel dort stark vom Hochfrequenzhandel beeinflusst wird und somit die Liquidität für Broker eher behindert, während die Märkte zwischen den Mitgliedern keine solche Störung erfahren.

Quelle: VDM

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