Zerkleinerungstechnik goes Industrie 4.0

Anlagenbauer Getecha trimmt seine Trichter- und Einzugsmühlen auf Digitalisierung. Sobald Zerkleinerungsmühlen in die automatisierten Prozesse der Kunststoffverarbeitung eingebunden werden sollen, rückt auch deren informations- und kommunikationstechnische Integration in den Fokus der Planer und Automatisierer.
Zerkleinerung großer Polypropylenplatten: Vor allem seine komplexen Zerkleinerungsanlagen mit integrierten Zuführvorrichtungen, Greifern und Abluftsystemen stattet Getecha mittlerweile mit einer Vielzahl von Industrie 4.0-Funktionen aus. Grafik: Kiefer Media Consulting

Insbesondere die größeren Zentralmühlen seiner RotoSchneider-Baureihe stattet Getecha deshalb eigenen Angaben zufolge in zunehmendem Umfang mit intelligenten Industrie-4.0-Funktionen aus. Zu welchen Positiveffekten für die Effizienz, die Sicherheit und die Verfügbarkeit das führen kann, darüber informiert der Anlagenbauer auf seinem Messestand in Halle 9 auf der diesjährigen K in Düsseldorf.

Viele Automobil-Zulieferer tun es, zahlreiche Verpackungsmittel-Produzenten betreiben es und mancher Bauelemente-Fabrikant ebenso: Vielerorts schreitet die prozesstechnische Integration der Zerkleinerungstechnik in Spritzgieß-, Extrusions-, Blasform- und Thermoforming-Linien mit großen Schritten voran. Der Schneidmühlen-Hersteller Getecha hat deshalb schon früh damit begonnen, seine Trichter- und Einzugsmühlen der RotoSchneider-Baureihen mit intelligenten Informations- und Kommunikations-Funktionen nach Industrie 4.0-Kriterien auszustatten, heißt es vonseiten des Unternehmens.

„Insbesondere wenn wir unsere großen Zentral- oder Beistellmühlen über Förderbänder, Kippvorrichtungen, Abfüllstationen und andere Peripheriesysteme in die automatisierten Prozesse der Kunststoffverarbeitung einbinden, fällt den Industrie 4.0-Features wachsende Bedeutung zu. Sie dienen nicht nur der ständigen Systemoptimierung, sondern unterstützen auch die Qualitätssicherung, ermöglichen ein verbessertes Monitoring und steigern die Verfügbarkeit der gesamten Produktionslinie“, sagt Burkhard Vogel, der Geschäftsführer von Getecha.

Erfassen, übermitteln, auswerten

Mit welchen seiner inzwischen zahlreichen Industrie 4.0-Features und -Funktionen der Anlagenbauer seinen Zerkleinerungslösungen – also Mühle plus zu- und abführende Peripherie – ausstattet, das richtet sich stets nach den konkreten Anforderungen eines Projekts und den Zielen des Kunden. Machbar ist vieles. Da Getecha wendet dabei moderne Sensor- und Schnittstellentechnik an und nutzt eine Reihe etablierter Feldbus-Systeme, wodurch alle wichtigen Prozess- und Maschinendaten abgegriffen, dokumentiert, verarbeitet und visualisiert werden können.

Über den Signalaustausch zwischen Mühle und Produktionslinie lassen sich beispielsweise sämtliche Stati, Aktionen und Fehlerereignisse erfassen und zuordnen. Darauf basierend können kritische Situationen mit definierten Warnstufen frühzeitig an das übergeordnete Produktionsleitsystem gemeldet werden, das dann die entsprechenden Gegen- und Korrekturmaßnahmen auslöst, heißt es weiter. Des Weiteren biete sich die Möglichkeit, sämtliche produktionsrelevanten Leistungsparameter und Materialkennzahlen – etwa zum erzielten Durchsatz oder zur Qualität des Mahlguts – zu erfassen, zu archivieren und zur weiteren Auswertung an die BDE- oder MDE-Systeme des Kunststoffverarbeiters zu übermitteln.

Das betriffe auch die Laufzeiten, den Energieverbrauch, erreichte Leistungsspitzen und viele andere Parameter. Außerdem lasse es sich einrichten, dass alle Systemmeldungen an den Leitrechner kommuniziert und hier zum Zwecke der Analyse und Dokumentation archiviert werden. „Das alles schafft maximale Transparenz über die Leistungsfähigkeit einer automatisierten Anlage und liefert fundamentale Daten für die Realisierung kontinuierlicher Prozess- und Qualitätsverbesserungen“, erläutert Getecha-Geschäftsführer Burkard Vogel.

Visualisieren, vorbeugen, warten

Ein großer Teil des über den Signalaustausch zwischen Produktionslinie und Zerkleinerungsanlage verarbeiteten Datenmaterials bildet auch die Grundlage für weitere Industrie 4.0-Funktionen, die das sogenannte Predictive Monitoring ermöglichen und somit die Anlagenverfügbarkeit erhöhen. Die erfassten Informationen können beispielsweise für die vorbeugende, vorausschauende Instandhaltung aufbereitet und dann über das Fernwartungs-Tool von Getecha abgerufen werden. Dazu lassen sich die Schneidmühlen vernetzen und in die kundenseitige MRO-Infrastruktur einbinden (MRO = Maintenance, Repair, Operations). Darüber hinaus fließen die so gewonnenen Erkenntnisse ein in den Fehlerbehebungs-Katalog des integrierten „Handbuchs“ der RotoSchneider-Mühlen, das von der Leitsteuerung der Produktionsmaschine visualisiert werden kann.

Digitalisierung in Düsseldorf

Ob Reste aus der Extrusion mächtiger Polypropylen-Platten, Fehlteile aus dem Thermoforming hauchdünner Kaffeekapseln oder Randstreifen aus der Folienproduktion – die Ausstattung der produktionsintegrierten Zerkleinerungsanlagen mit intelligenten Industrie-4.0-Funktionen ist inzwischen überall ein gefragtes Thema – so das Unternehmen. Getecha macht es deshalb zu einem Schwerpunkt auf seinem Stand A21 in der Halle 9 der diesjährigen K-Messe in Düsseldorf.

Das Unternehmen informiert hier außerdem über die mannigfaltigen Möglichkeiten, seine RotoSchneider-Mühlen auch durch die Auswahl der Rotoren, Antriebe, Trichter und vieler anderer Komponenten kundenspezifisch zu konfigurieren. Darüber hinaus gibt es Einblicke in sein großes Leistungsspektrum rund um die Förder- und Materialflusstechnik, die Abluft- und Entstaubungstechnik, die Verpackungstechnik und die Steuerungstechnik, heißt es abschließend.

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