Engel stellt Kreislaufwirtschaft in den Mittelpunkt

Der österreichische Spritzgußmaschinenbauer will auf der K 2019 seine Anstrengungen für die Kreislaufwirtschaft präsentieren.
Die Transportboxen stellen aufgrund ihrer Geometrie hohe Anforderungen an das Sandwichspritzgießen. Engel gelingt dennoch ein sehr hoher Rezyklatanteil von über 50 Prozent. (Bild: Engel)

Im Mittelpunkt sollen dabei die Verarbeitung von Rezyklaten, die Erhöhung der Prozessstabilität und das Design für Recycling stehen. „Es ist mir ein persönliches Anliegen, dazu beizutragen, für die Kunststoffindustrie eine Kreislaufwirtschaft aufzubauen“, erklärte Dr. Stefan Engländer, CEO der Engel-Gruppe, im Rahmen einer Presseveranstaltung. „Die Kunststoffindustrie trägt eine globale Verantwortung, der die Unternehmen nur gemeinsam gerecht werden können.“

Rezyklate würden naturgemäß stärkeren Chargenschwankungen unterliegen als Neuware. Um deren Einfluss auf den Prozess deutlich zu reduzieren, soll bei der Verarbeitung von vollständig rezykliertem ABS am Messestand von Engel das intelligente Assistenzsystem IQ weight control zum Einsatz kommen. Die Software sorge selbst bei stark schwankender Rohmaterialqualität für ein konstantes Schmelzevolumen beim Einspritzen und damit für eine konstant hohe Produktqualität. „Die intelligente Assistenz öffnet Rezyklaten die Tür zu einem deutlich breiteren Spektrum an Anwendungen“, erklärt Günther Klammer, Bereichsleiter Plastifiziersysteme bei Engel Austria.

Ein weiterer Ansatz zu einer verbreiteteren Verwendung von Rezyklaten seien Sandwichbauteile mit einem Kern aus Rezyklat, der in Neuware eingebettet wird. Ziel sei es, zum einen immer mehr Produkte für diese Form der Zwei-Komponenten-Fertigung auszulegen und zum anderen den Rezyklatanteil in den Sandwichstrukturen zu erhöhen. Der erzielbare Rezyklatanteil im Kern werde wesentlich von der Formteilgeometrie und dem Füllbild der Kavität bestimmt. Die Transportboxen, die Engel im unternehmenseigenen Skinmelt-Verfahren herstellt, würden in dieser Hinsicht eine besondere Herausforderung darstellen. Dennoch würde bei der komplexen Bauteilgeometrie ein Rezyklatanteil von über 50 Prozent erreicht werden. Wichtig sei zudem die Sortenreinheit, „damit sich die Sandwichprodukte am Ende ihrer Nutzungsdauer wieder leicht recyceln lassen“, so Klammer. Für die Herstellung der Transportboxen verwendet Engel ausschließlich Polypropylen, wobei das Rezyklat aus Post-Consumer-Sammlungen stamme. Engel arbeite hier mit dem Grünen Punkt zusammen.

Darüber hinaus will Engel auf dem Freigelände der Messe zeigen, wie Post-Consumer-Abfälle verarbeitet werden können. Zum einen soll gezeigt werden, wie aus diesem Material auf einer Engel Victory-Spritzgußmaschine Mini-Müllcontainer gefertigt werden. Im Erema-Recyclingpavillion soll zudem eine weitere Victory-Maschine Zettelboxen aus aufbereiteten Fischernetzen herstellen.

Engel auf der K 2019:
Halle 15, Stand C58
Freigelände 10.2
Erema Recyclingpavillion Freigelände 16.2

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