Hersteller mehr in die Verantwortung für Recyclingerfolg nehmen

Design for Recycling ist nach Ansicht des bvse-Fachverbandsvorsitzenden Bernhard Jehle der erste Meilenstein, um Qualitäts- und Recyclingziele entlang der Elektroaltgerätekette zu optimieren.
Zertifizierung

In diesem Zusammenhang müssten auch endlich rechtliche Vorgaben zu Einsatzquoten und Finanzanreize zum Einsatz von Sekundärmaterial im Herstellungsprozess umgesetzt werden.

Den ersten richtungsweisenden Meilenstein für Recyclingerfolg in Bezug auf Materialqualität und Sammelmengen setzen die Hersteller beim Produktdesign, machte Bernhard Jehle auf dem diesjährigen bvse-Branchenforum deutlich.

Seit der Einführung des Open Scope am 15. August 2018 fallen viele Materialien im Elektrorecyclingprozess an, die dort vorher nicht vorhanden waren. Bekleidung, Spielzeug oder Möbel mit unterschiedlichsten Materialkomponenten, in die Elektronikteile fest verbaut sind, stellen die Elektro(nik)-Sammler und Recycler vor herausfordernde Aufgaben.

„Die auf Elektro(nik)-Altgeräte hervorragend ausgerichteten Anlagen sind überwiegend nicht auf diese neuen Stoffströme ausgelegt“, erklärte Jehle. Hier gingen potenziell viele Ressourcen verloren.

„Wir brauchen eine gesetzliche Grundlage dafür, dass Hersteller schon vor dem Inverkehrbringen die Recyclingfähigkeit ihrer Produkte nachweisen, damit die in den Materialströmen enthaltenen Wertstoffe wieder effektiv in den Recyclingkreislauf zurückgeschleust werden können. Das Design for Recycling muss gestärkt werden“, fordert Jehle.

Dringend Maßnahmen ergreifen müsse man auch für die Förderung des Einsatzes von Sekundärrohstoffen in der Herstellung neuer Produkte. „Wenn wir Ressourcen schonen und den Kreislaufgedanken leben wollen, reicht es nicht aus, nur Recyclingmaterial zu gewinnen. Es muss anschließend auch wieder in den Produktionslauf gelangen. Im Wettbewerb mit den Preisen für Primärrohstoffe bleibt das Sekundärmaterial viel zu oft auf der Strecke. Aus diesem Grund benötigen wir dringend Einsatzquoten für Sekundärrohstoffe – auch in Elektrogeräten“, erklärte der bvse-Fachverbandsvorsitzende.

Darüber hinaus solle der Gesetzgeber für Hersteller, die Sekundärmaterial einsetzen, Anreizsysteme in Gestalt von CO2-Zertifikaten schaffen. „Das E-Schrottrecycling trägt wesentlich zur CO2-Reduktion und zum Klimaschutz bei. Für den Einsatz von Recyclingmaterial muss der Gesetzgeber äquivalent Finanzierungsanreize setzen, damit ressourcen- und klimaschonendes Recyclingmaterial gegenüber Primärmaterial wettbewerbsfähiger wird“, betonte Jehle.

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