Hightech-Abfallaufbereitung für China

In China sind derzeit mehr als 200 Müllverbrennungsanlagen in Betrieb. Die MVA in Lianyungang, in der Provinz Jiangsu nördlich von Shanghai, wird jetzt um eine Vorschaltanlage zur Hausmüllaufbereitung ergänzt. Für den Aufbereitungsprozess ist der österreichisch-deutsche Anlagenbauer Redwave verantwortlich.
Hausmüllaufbereitung
MBA Jiangsu - Vorschaltanlage zur Hausmüllaufbereitung
Tim van Heeswijk vom Vertrieb der Redwave stellte das Aufbereitungskonzept auf dem 7. Abfallwirtschaftssymposium (16. bis 18. Mai 2017) in Hannover vor.

Der chinesische Hausmüll hat einen höheren Organikgehalt als der europäische und demzufolge auch einen sehr hohen Wassergehalt, so der Hersteller. Hier aus resultiere ein niedriger Heizwert im Bereich von 3 bis 6,7 MJ/kg (Europa 9 bis 11 MJ/kg) und es lasse sich bei der Verbrennung nur eine niedrige Energieausbeute erzielen.

Der Kunde China Jinjiang Environment Holding Company Limited erteilte Redwave eigenen Angaben zufolge den Auftrag zur Lieferung, Montage und Inbetriebnahme der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung (MBA). Die MBA ist auf eine jährliche Durchsatzleistung von 273.750 Tonnen ausgelegt (750 pro Tag). Nach Vorgaben des Kunden wird der Heizwert erhöht und dieFeuchte von derzeit etwa 50 Prozent auf maximal 30 Prozent reduziert.
Von einem Tiefbunker zur Zwischenlagerung wird der Abfall mit einem vollautomatisch betriebenen Kran dem Vorzerkleinerer zugeführt. Nach der Zerkleinerung und anschließenden Metallabtrennung mit einem Überbandmagneten wird das Material in einen Zwischenbunker gefördert. Ein ebenfalls vollautomatischer Kran transportiert den Abfall vom Zwischenbunker zu einer der insgesamt 18 Trocknungsboxen. Durch Zugabe von Umgebungsluft oder Umluft setzt ein aerober biologischer Prozess ein, der Abfall er
hitzt sich in der Box und Wasser wird in Form von Wasserdampf mit der Boxenabluft ausgetragen. Der Prozess kann in jeder Box individuell geregelt werden. So kommt es zu einer effizienten und gleichbleibenden Trocknung. Die relevanten Daten, wie Volumenstrom von Frischluft und Umluft sowie die Temperaturkurven, werden in Echtzeit analysiert und geregelt.
Jede Trocknungsbox wird mit einer selbstragenden, wärmeisolierten Abdeckung verschlossen, damit der Trocknungsprozess im Inneren unabhängig von der
Umgebungstemperatur verlaufen kann. In verschiedenen Aufbereitungsschritten wird der Hausmüll nach der biologischen Trocknung zu einem homogenen, hochwertigen Ersatzbrennstoff verarbeitet. Dazu gehören Siebung, Windsichtung, Zerkleinerung, Metallabscheidung und optische Sortierung mit NIR-Geräten von Redwave. Durch die biologische Trocknung und anschließende mechanische Aufbereitung wird der Heizwert von 3 bis 6,7 MJ/kg auf 12 bis 14 MJ/kg erhöht.
Die MBA Lianyungang befindet sich derzeit in der Bauphase. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2017 vorgesehen.

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