Erfolgreiche Bilanz für „Zero Pellet Loss“-Initiative

Österreichs Bundesumweltminister Andrä Rupprechter und EU-Umweltkommissar Karmenu Vella informierten sich über Maßnahmen gegen Plastik in der Umwelt
Bild: lichtkunst.73, pixelio.de

Bei einem Besuch im Borealis-Werk in Schwechat informierten sich der österreichische  Bundesumweltminister Andrä Rupprechter und EU-Umweltkommissar Karmenu Vella über technische Neuerungen gegen Plastik in der Umwelt. Die enge Zusammenarbeit mit der Industrie zeige bereits Wirkung: Die 2015 von Rupprechter gemeinsam mit der Kunststoffindustrie gestartete „Zero Pellet Loss“-Initiative helfe, den Austritt von Kunststoffgranulat in die Umwelt zu vermeiden. Im ersten Jahr konnten die Betriebe ihre Kunststoff-Verluste um 90 % reduzieren. „Für eine plastikfreie Umwelt müssen wir europaweite Lösungen finden. Ich bin stolz, dass Österreich dabei eine Vorreiterrolle übernimmt“, betonte Rupprechter.

Auch auf der Agenda von EU-Umweltkommissar Karmenu Vella steht das Thema Plastik ganz oben, insbesondere im Zusammenhang mit dem europäischen Paket zur Kreislaufwirtschaft. Dieses liefere einen zentralen Ansatzpunkt, um den Lebenszyklus von Kunststoffen und das Recycling zu optimieren. „80 % des Abfalls im Meer besteht aus Plastik.  Eine der stärksten Antriebskräfte, um diesen Prozentsatz zu reduzieren, ist Abfall in eine wirtschaftliche Chance umzuwandeln. Das bezeichnen wir im Wesentlichen als Kreislaufwirtschaft. Die von Herrn Bundesminister Rupprechter geförderte Zero Pellet Initiative ist ein Beispiel für diesen Ansatz. Die Europäische Kommission arbeitet hart daran zu gewährleisten, dass derartige Beispiele für eine Kreislaufwirtschaft in der gesamten EU zur Norm werden“, so EU-Umweltkommissar Karmenu Vella.

Um Plastik in der Umwelt zu reduzieren, hatte Rupprechter im Frühling 2015 mit dem Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) einen „Zero Pellet Loss“-Pakt geschlossen. Er beinhaltet einen Zehn-Maßnahmen-Plan zur Vermeidung des Austritts von Kunststoffgranulat in die Umwelt. Jährlich werden durchschnittlich 41 Tonnen Kunststoff über die Donau abtransportiert, ca. 90 % davon sind auf Einträge auf Grund von Windverfrachtung, Abschwemmung und Littering zurückzuführen.

Seit dem Beginn der Initiative ist die Anzahl der teilnehmenden österreichischen Unternehmen stetig gewachsen – und der Anteil an verlorenen Kunststoff-Teilchen deutlich geschrumpft. Mittlerweile wurden laut Umsetzungsbericht des FCIO bei einer Gesamtproduktions- und Verarbeitungsmenge von rund 2 Millionen Tonnen Kunststoff in Österreich die Verluste von 4,9 Kilo/Tag auf weniger als 1 Kilo/Tag reduziert.

Im Rahmen der „Zero Pellet Loss“-Initiative arbeitet der Kunststoffhersteller Borealis an technischen Neuerungen und weiteren Maßnahmen, deren Wirksamkeit vom österreichischen Umweltbundesamt durch Messungen im Abwasser kontrolliert werden. Durch den Einbau von besseren Filtern in den Abwasseranlagen, die Festlegung genauerer Reinigungsrichtlinien und die Schulung der Mitarbeiter konnten Risiken im Bereich „Pellet Loss“ weiter reduziert und nahezu eliminiert werden.

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