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Kunststoffland NRW fordert Einführung einer Pfandpflicht für Lithium-Ionen-Akkus

Am Samstag, 17. Mai 2025, brach auf dem Gelände der Hündgen Entsorgungs GmbH & Co. KG in Swisttal-Ollheim ein Großbrand aus, eine mit Sortierprodukten befüllte Lagerhalle war in Brand geraten. Als Ursache für das Feuer wurden jetzt geschredderte und in Brand geratene Lithium-Ionen-Akkus festgestellt.
Foto: WikiImages; pixabay.com
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600 Tonnen Abfall hatten sich entzündet. Die Löscharbeiten dauerten vier Tage. Der verursachte Schaden wird mit einer Millionensumme veranschlagt.

„Wir bedauern diesen Schaden bei unserem Mitglied Hündgen sehr!“, so Ines Oud, Vorsitzende von Kunststoffland NRW, „So etwas wäre vermeidbar: Wir brauchen eine Pfandpflicht für Lithium-Ionen-Akkus und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt!“ Oud betonte, dass kunststoffland NRW bereits Mitte letzten Jahres in einem Positionspapier diese Forderung erhoben hat. Hier bestehe große Einigkeit mit der Position von Landesumweltminister Krischer. Dafür hat sich der Verband auch im Rahmen der Koalitionsverhandlungen in Berlin eingesetzt.

Christian Hündgen, Geschäftsführer der Hündgen Entsorgung, der an der Positionierung von Kunststoffland NRW mitgearbeitet hat, betonte: „Die EU-Umweltminister haben sich mit Blick auf die EU-Altautoverordnung für die schrittweise Realisierung einer Rezyklateinsatzquote von 25 Prozent ausgesprochen. Auf dem Weg zur Zirkularität ist der gesamte Wertschöpfungskreislauf Kunststoff von einer funktionierenden Recyclingindustrie abhängig. Wir sind die Rohstofflieferanten einer zirkulären Kunststoffindustrie. Deshalb müssen die exponentiell zunehmenden Gefahren und Kosten, die durch Akkus entstehen, gebannt werden. Ansonsten können die gesetzten Recyclingziele nicht erreicht werden“

Lithium-Ionen-Akkus sind in Alltagsgegenständen wie Handys oder elektrischen Zahnbürsten zu finden. Laufend kommen neue Anwendungen wie etwa E-Zigaretten hinzu. Nach Daten des Verbandes der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) hat die Zahl der Lithium-Ionen-Akkus 2023 im Vergleich zu 2022 um 58 % zugenommen. Viele Nutzer halten sich allerdings nicht an vorgeschriebene Entsorgungswege, was bei dem exponentiellen Wachstum der Lithium-Ionen-Akkus dazu führt, dass sie immer häufiger in die Gelbe Tonne und die normalen Hausmüllsammlungen geraten. Dies führt zu einer steigenden Zahl an Bränden in Entsorgungsfahrzeugen und Entsorgungsanlagen.

Nach Ansicht des Kunststoffland NRW-Geschäftsführers Dr. Ron Brinitzer zeige der Brand bei Hündgen einmal mehr, welche schwerwiegenden Folgen von der falschen Entsorgung von Lithium-Ionen-Akkus ausgehen: „Damit sind nicht nur Gefahren für Leib und Leben verbunden, sondern auch enorme Kosten für Brandprävention und Versicherungen, auf denen die Recycler sitzen bleiben. Unter diesen Bedingungen wird es schwierig, wettbewerbsfähig zu recyceln – und das hat Folgen für die gesamte Gesellschaft und die Umwelt!“ Deshalb müsse man nun über eine Pfandpflicht mit der Politik ins Gespräch kommen.

Quelle: Kunststoffland NRW
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