Gemeinschaftsprojekt zum Recycling von Technologiemetallen aus E-Schrott

Um deutsche Hersteller und die Produktion in Deutschland aus der Abhängigkeit von kritischen Rohstofffen zu befreien hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Förderprogramm »r4 – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe« initiiert.

Im Rahmen des Förderschwerpunktes, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenprogramm »Forschung für nachhaltige Entwicklung (FONA³)« gefördert wird, arbeitet Fraunhofer Umsicht gemeinsam mit acht Partnern aus Wissenschaft und Industrie an dem Projekt »Modulare Prozesskette zur dezentralen Rückgewinnung von ausgewählten Technologie­metallen«. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer vollständigen und modular aufgebauten Prozess­kette zur Rückgewinnung von Gallium, Germanium, Neodym und Tantal sowie der Begleitmetalle Dysprosium, Indium, Praseodym und Yttrium. Dazu beginnen die Forscher die bisherigen Verwertungsprozesse der Recycler genau zu untersuchen. Sie ermitteln, in welchen Bauteilen und welchen Stoffströmen die wertvollen Metalle enthalten sind und erarbeiten auf dieser Grundlage geeignete Recyclingstrategien.

Beim Recycler landen beispielsweise die Tantal-haltigen Kondensatoren in Aluminium- oder Leiterplattenfraktionen. Jedoch kann dieses Metall in späteren Schmelzprozessen dieser Fraktionen nicht zurückgewonnen werden und verbleibt ungenutzt in der Schlacke. Der Ansatz der Forscher greift nun zu Beginn der Recyclingkette, in der das Tantal noch im ursprünglichen Bauteil, wie einem Kondensator enthalten ist – vor dem Recycling des Aluminiums oder der Leiterplatten. Die Bauteile sollen in einem pyrolytischen Prozess aufgeschlossen werden. Aus dem Pyrolysekoks wollen die Wissenschaftler zum einen die Metalle zurückgewinnen, zum anderen sollen energiereiche Gase und Öle anfallen, die energetisch genutzt werden könnten.

Neben Fraunhofer Umsicht in sind die Fraunhofer-Institute IGB, IPA und ISC an dem Projekt beteiligt, außerdem die Technische Hochschule Nürnberg, Alba Electronics Recycling, Innova Recycling, Kautz Vorrichtungsbau und die Hubert Tippkötter GmbH an dem Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren beteiligt.

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