Erste Zwischenergebnisse zum Praxistest Bio-Beutel

Seit Mitte März stehen in den Straubinger Märkten von Edeka und Rewe im Rahmen einer Testphase kompostierbare Obst- und Gemüsebeutel zur Verfügung.
Nach der Kompostierung fanden sich keine Biokunststoffanteile im fertigen Kompost, alle zur Sammlung verwendeten kompostierbaren Beutel bauen sich vollständig ab.

Nun wurden erste Zwischenergebnisse aus einer Umfrage und den Kompostanalysen veröffentlicht.

Die Befragung der Verbraucherinnen und Verbraucher in den Märkten zeigte eine hohe Akzeptanz für den Bio-Beutel und seine Nutzung als Tragetasche für Obst und Gemüse sowie als Bioabfallbeutel. Von den befragten Personen gaben mehr als die Hälfte an, den Bio-Beutel bereits genutzt zu haben. Laut den Umfrageergebnissen vereinfacht der Bio-Beutel das Sammeln von Bioabfällen und steigert damit die Sammelbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger. Durch die Umfrage wurde zudem deutlich, dass eine Unsicherheit bezüglich des Erkennens und Verwendens von Biokunststoffen besteht.
 
Ein wichtiger Teil des Projekts sind daher umfangreiche Untersuchungen des angelieferten Bioabfalls am Kompostwerk sowie des fertigen Komposts. Zur Bestimmung der Ausgangslage wurde bereits im März eine Nullanalyse durchgeführt. Nun stehen die Ergebnisse einer weiteren Untersuchung zur Verfügung. Aus den Untersuchungen wurde deutlich, dass im Gebiet des Zweckverbands Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land (ZAW-SR) die Bioabfallqualität sehr hoch ist, der Fremdstoffanteil lag bei niedrigen 1,4 Prozent. Die Untersuchung zeigte, dass in Straubing bereits überdurchschnittlich viele biologisch abbaubare Beutel zur Sammlung von Bioabfällen genutzt werden. Gut 80 Prozent der in Beuteln erfassten Küchenabfälle werden in Biokunststoff-Beuteln gesammelt, 11 Prozent in Papiertüten und 9 Prozent in nicht erlaubten, konventionellen Plastiktüten. Der Anteil der im Praxistest an der Obst- und Gemüsetheke ausgegebenen Bio-Beutel an den gesamten Biokunststoff-Beuteln lag zur Erstanalyse bei 3 Prozent. Der überwiegende Teil waren Bioabfallbeutel, die im Handel eigens als solche vertrieben werden. Die Bioabfallbeutel des ZAW-SR lagen auf einem ähnlichen Niveau wie die Bio-Beutel.
 
Die auf den ersten Blick geringe Nutzung des Bio-Beutels muss in Relation zum Anteil der vier Märkte aus dem Praxistest im Vergleich zu den restlichen Lebensmittelhändlern in Straubing betrachtet werden: Die teilnehmenden Märkte machen nur einen geringen Anteil der Geschäfte aus. Wäre der Bio-Beutel in allen Märkten in Straubing verfügbar, würde entsprechend auch deren Anteil im Bioabfall steigen. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass die Staubingerinnen und Straubinger noch über Vorräte der vorher gekauften Beutel verfügen und diese aufbrauchen. Um die bisherigen Erkenntnisse zu überprüfen, wird es eine dritte Analyse geben.
 
Neben dem Bioabfall wurde am Kompostwerk auch der fertige Kompost untersucht. Hier konnte gezeigt werden, dass sich nach der Kompostierung keine Biokunststoffanteile im Kompost befinden. Alle zur Bioabfallsammlung verwendeten kompostierbaren Beutel ­– der Bio-Beutel aus dem Praxistest oder Bioabfallbeutel aus dem Handel – bauen sich somit vollständig ab.
 
Die Zwischenergebnisse zeigen deutlich die hohe Akzeptanz für kompostierbare Beutel beim Verbraucher. Dieser Bedarf könnte durch den Bio-Beutel noch umweltfreundlicher gedeckt werden, da er mehrfach verwendbar ist: nämlich zum Einkauf, zum Frischhalten von Obst und Gemüse, zur Sammlung von Küchenabfällen und zur Entsorgung in der Biotonne.
 

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