Österreich: Junge Menschen wenig an Batterierecycling interessiert

Laut einer aktuellen Studie ist nur jedem dritten Österreicher unter 30 Jahren die fachgerechte Entsorgung von Batterien überhaupt ein Anliegen.
Foto: E. Zillner

Anlässliche des internationalen Tags der Batterie ihat der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) das Wissen und die Einstellung der Österreicher zum Thema Batterierecycling erhoben.

Die repräsentative Studie unter 500 Österreichern belege, dass das Wissen um die Eigenschaften, Gefahren und Entsorgung von Batterien in der Bevölkerung sehr unterschiedlich ist. So bestätigten 61 Prozent der über 60-Jährigen, dass Batterien wiederverwertbare, wertvolle Rohstoffe enthalten – aber nur 29 Prozent der unter 30-Jährigen. Des Weiteren würden 78 Prozent der Niederösterreicher und Burgenländer die nächstgelegene Batterie-Sammelstelle kennen, aber nur 51 Prozent der Steirer und Kärntner. Dass brandgefährliche Lithiumbatterien in Handys verbaut sind wüssten 81 Prozent der Befragten, aber nur 18 Prozent vermuteten sie auch in einem Stabmixer.

Hans Roth, Präsident des VOEB: „Wir brauchen dringend eine breite Kampagne, um die österreichische Bevölkerung über die Potenziale, aber auch Gefahren von Batterien umfassend zu informieren. Alte Batterien müssen getrennt in den dafür vorgesehenen Sammelboxen entsorgt werden, sonst gehen wertvolle Ressourcen verloren. Wer insbesondere Lithiumbatterien irrtümlicherweise in den Restmüll wirft, kann hingegen gefährliche Brände auslösen!“

Niederösterreicher und Burgenländer schneiden in der Batteriestudie des VOEB am besten ab. Sie wissen laut Verband, dass Geräte mit Lithium-Batterien keinen hohen Temperaturen ausgesetzt werden sollen, alte Batterien gratis bei allen Sammelstellen entsorgt werden müssen und dass besonders leistungsstarke Lithium-Batterien gefährliche Brände verursachen können.

Oberösterreicher und Salzburger würden ebenfalls gute Werte erreichen: Ihnen sei bewusst, dass Batterien wertvolle Rohstoffe enthalten und dass mehr als 50 Prozent davon wiederverwertet werden können – und sie würden den Unterschied zwischen Alkaline- und Lithiumbatterien kennen.

Nachholbedarf hätten junge Österreicher unter 30 Jahren: Nur 29 Prozent wüssten, dass der Handel verpflichtet ist, alte Batterien zurückzunehmen, gerade 32 Prozent sei die fachgerechte Entsorgung ein Anliegen und nur etwas mehr als jeder Dritte entsorge alte Batterien fachgerecht – bei den über 60-Jährigen seien es 71 Prozent. Roth: „Diese Zahlen sind sehr beunruhigend. Wir müssen daher vor allem junge Menschen aufklären, wo überall Lithiumbatterien versteckt sind, wie man sie korrekt entsorgt und so gefährliche Brände verhindert.“

Insgesamt würden derzeit mehr als 1,4 Millionen Lithiumbatterien jährlich im Restmüll landen – Tendenz steigend. Falsch entsorgt seien sie leicht entzündbar und verursachten so eine massive Zunahme von gefährlichen Bränden bei Abfallwirtschaftsbetrieben, mit teils verheerenden Folgen. Um diese Entwicklung zu stoppen, fordert der VOEB, die Batterie-Sammelquote auf mindestens 75 Prozent zu erhöhen. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, Produkte mit Lithiumbatterien ausschließlich in den dafür vorgesehenen Sammelboxen im Handel oder bei Altstoffsammelzentren getrennt zu entsorgen. Aber auch die Hersteller seien gefragt: Elektro- und Elektronikgeräte sollten so konzipiert sein, dass Batterien entsprechend gekennzeichnet und durch den Endnutzer ausbaubar sind.

Im Auftrag des VOEB befragte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com im Oktober 2019 über 500 webaktive ÖsterreicherInnen im Alter zwischen 14 bis 69 Jahren zu den Themen Wissen, Entsorgung und Gefahren von Batterien.

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