HWWI-Rohstoffpreisindex fällt im Januar

Der HWWI-Rohstoffpreisindex ist im Januar durchschnittlich um 3,3 % (Eurobasis: -3,2 %) im Vergleich zum Vormonat gefallen und notierte bei 112,1 Punkten (Eurobasis: 112 Punkten).

Der Rückgang des Indexwertes ist auf die fallenden Rohöl- und Erdgaspreise zurückzuführen. Der Teilindex für Energierohstoffe fiel im Januar durchschnittlich um 4,0 % (Eurobasis: -3,9 %) auf 111,9 Punkte (Eurobasis: 111,8 Punkte), während die Indizes für Nahrungs- und Genussmittel und Industrierohstoffe leichte Anstiege im Vergleich zum Vormonat verzeichneten. Der Index für Nahrungs- und Genussmittel stieg um 0,3 % (Eurobasis: +0,4 %) auf 96,1 Punkte (Eurobasis: 96,0 Punkte) und der Index für Industrierohstoffe um 1,5 % (Eurobasis: +1,7 %) auf 124,7 Punkte (Eurobasis: 124,8 Punkten). Demzufolge stieg auch der Index ohne Energie um 1,1 % (Eurobasis: +1,2 %) auf 113 Punkte (Eurobasis: 113 Punkte).

Index für Energierohstoffe

Ende des Jahres 2019 sind die Rohölpreise angestiegen, da die OPEC zusammen mit weiteren Produzentenländern (inklusive Russland) erneut Kürzungen der Ölförderungsmenge beschlossen hat. Der Preisanstieg hat sich im Januar des neuen Jahres allerdings nicht weiter fortgesetzt und die Preise für alle drei im Index enthaltenden Rohölsorte (Brent, WTI, Dubai) sanken durchschnittlich. Die Preise erreichten am 31. Januar das Monatstief von 57 US-$ pro Barrel Brent und 52 US-$ pro Barrel WTI.

Auch die europäischen und die amerikanischen Erdgaspreise fielen durchschnittlich im Januar verglichen mit dem Vormonat. Besonders stark sank der Preis für europäisches Erdgas. Einerseits haben die für den Januar unüblich milden Temperaturen in Europa zu einer Reduktion des europäischen Verbrauchs an Erdgas geführt, andererseits ist der europäische Gasmarkt derzeit gut versorgt.

Der Teilindex für Kohle hingegen stieg im Januar im Vergleich zum Vormonat durchschnittlich um 4,2 % (Eurobasis: +4,3 %), wobei sich sowohl die Preise für australische als auch die Preise für südafrikanische Kohle erhöhten. Zwar ist die europäische und US-amerikanische Stromproduktion aus Kohle rückläufig, allerdings wächst die Nachfrage nach Kohle aus Indien, Vietnam, Indonesien, Bangladesch und Pakistan.

Index für Industrierohstoffe

Der Teilindex für Industrierohstoffe ist in den Index für Agrarische Rohstoffe, den Index für NE-Metalle sowie den Index für Eisenerz und Stahlschrott untergliedert. Der Teilindex für Industrierohstoffe ist im Januar weiter anstiegen, was insbesondere durch die deutlichen Preisanstiege auf den Märkten für Stahlschrott zu erklären ist. Der Index für Eisenerz und Stahlschrott stieg um 4,0 % (Eurobasis: +4,1 %) im Vergleich zum Vormonat. Aufgrund der Annäherung von China und den USA im Handelskonflikt, und der Unterzeichnung eines Teilabkommens Anfang Januar, stiegen die Preise für Eisenerz und Stahlschrott besonders in der ersten Januarhälfte stark an. In der zweiten Hälfte des Monats haben sich die Befürchtungen, dass das Coronavirus das chinesische Wachstum bremst, preissenkend ausgewirkt.

Der Index für NE-Metalle ist im Januar im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken, was durch die Preissenkungen der Rohstoffe Kupfer, Nickel, und Zinn zu erklären ist. Die Preise sind ebenfalls vor allem in der zweiten Monatshälfte aufgrund des Coronavirus und der befürchteten Ausbreitung gesunken. Eine Ausnahme bilden die Preise für Zink, die durchschnittlich im Januar angestiegen sind. Allerdings beschränkte sich der Anstieg, welcher auf geringe Lagerbestände zurückzuführen war, auch bei Zink auf die erste Januarhälfte. In der zweiten Januarhälfte sanken die Zinkpreise ebenfalls.

Der Index für Agrarische Industrierohstoffe erhöhte sich im Januar um durchschnittlich 0,9 % (Eurobasis: +1,0 %) aufgrund der Preiserhöhung auf den Märkten für Baumwolle, australischer Wolle und Häute. Anfang des Jahres ließ die Unterzeichnung des Teilabkommens zwischen China und den USA auch einen Anstieg der chinesischen Nachfrage nach Baumwolle vermuten, was die Preise zunächst antrieb. Zusätzlich erhöhten schlechte Ernteerwartungen in China, Indien, den USA und Pakistan die Baumwollpreise. Der Ausbruch des Coronavirus, welcher die chinesische Nachfrage nach Baumwolle wieder schmälern könnte, sorgte Ende des Monats für Preissenkungen.

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