Schwieriges Jahr für Petcycle

Zum zwanzigsten Firmenjubiläum hätten die wirtschaftliche Lage des Vorjahres, das schlechtere Image von Plastik und eine fortschreitende Individualisierung von Markenverpackungen die Bilanz von Petcycle eingetrübt, meldet das Unternehmen.
(Quelle: Pixabay, Hebi B.)

Der Betreiber des Petcycle-Poolsystems für Getränkeverpackungen meldet für 2019 einen Absatzrückgang um 11,8 Prozent. Das Kreislaufsystem für Mineralwasser und Erfrischungsgetränke wird in Deutschland nach eigenen Angaben von über 65 Getränkeherstellern für rund 150 Getränkemarken genutzt. Mit Mehrwegkästen und einmal befüllbaren PET-Flaschen sieht Petcycle sich als einer der Pioniere für die Kreislaufwirtschaft und nachhaltige PET-Wertstoffkreisläufe.

Gleichzeitig sei man im vergangenen Jahr bei der Verbesserung der Ökobilanz des Systems weiter nach vorne gekommen. Bei einer konstant hohen Recycling-Quote von 99,3 Prozent wurde der durchschnittliche Anteil an recyceltem PET in den Flaschen um 9,5 Prozent auf 61 Prozent gesteigert. In der gesamten Branche habe es 2019 ein Absatzrückgang von rund 5 Prozent gegeben, wobei recht starke regionale Unterschiede zu beobachten waren.

„2019 war auch für uns ein schwieriges Jahr,“ sagt Hans Baxmeier, Geschäftsführer von Petcycle. „Wir haben uns gleich mit drei großen Themen auseinandersetzen müssen. Zum einen war der Supersommer 2019 eine absatztechnische Hürde, die fast nicht zu nehmen war. Dazu kamen die Plastikdiskussion und die Individualisierung von Getränkemarken über eigene, nicht poolfähige Getränkeverpackungen.“

Diskussion um Plastik verunsichert Verbraucher, Handel und Hersteller

Für die Branche als Ganzes ist die aktuelle, oftmals sehr unsachliche Diskussion über Kunststoffverpackungen und damit auch über PET-Flaschen beunruhigend. „Zum einen finden die sich insbesondere hinsichtlich Materialverbrauch und CO2-Reduktion stetig verbessernden Ökobilanzen von PET-Getränkeflaschen nur selten Beachtung.“ meint Hans Baxmeier „Zum anderen sorgt die auch von Medien und Politik propagierte Formel „Plastik gleich Müll“ für eine zunehmende Verunsicherung der Verbraucher.“

Für die Getränkeindustrie ist PET ein Flaschenmaterial, das in geschlossenen Wertstoffkreisläufen alles andere ist als ein wegzuwerfender Restmüll. Die Branche seien bezüglich Reyclingquoten und Nutzung von recyceltem Material heute schon vielfach weiter als die Politik es für die Zukunft fordert. Möglich werde dies durch die in Deutschland vorbildlichen Pfand-, Rücknahme- und Abrechnungssysteme.

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