Zuversicht trotz angespannter Lage

Mit Blick auf den Handelsstreit zwischen den USA und China ist vorrübergehend Ruhe eingekehrt. Ob es der größte Handelsdeal der Geschichte ist wie Präsident Trump verlautbaren ließ sei dahingestellt.
Foto: Timo Klostermeier; pixelio.de

Fest steht, die Metallmärkte reagierten auf dieses angekündigte Teilabkommen (Phase 1-Abkommen) positiv. Analysten stellen aber auch fest, dass die Metallmärkte auf positive Nachrichten deutlich besser reagieren als auf negative Nachrichten, was zu der These führt, dass schlechte Nachrichten deswegen keine großen Kurskorrekturen nach unten hervorbringen würden, weil das „Preisminimum“ bereits erreicht sei.

Brexit bremst Konjunktur

Der Brexit-Ringkampf geht in eine neue Runde. Am 12. Dezember 2019 finden in Großbritannien Neuwahlen statt und das vorläufige Austrittsdatum könnte der 31. Januar 2020 sein. Sowohl der Handelsstreit als auch der Brexit legen sich wie ein Schleier auf eine sich abkühlende Weltkonjunktur. Diese spürt vor allem auch die Automobilindustrie und das wiederum führt zu einer schwierigen Lage für die gesamte Metallwirtschaft – auch in Deutschland.

Aluminiumpreise steigen langsam

Der Preis für Aluminium High Grade lag am 05. November 2019 zwischen 1.810,50 bis 1.811,50 US-Dollar und für Aluminium Alloy bei 1.260,00 bis 1.270,00 US-Dollar. Die Aluminium High Grade-Lagerbestände sind mit 951.275 Tonnen leicht gesunken, aber dennoch auf einem konstant hohen Niveau. Aluminium Alloy liegt weiterhin relativ konstant bei 6.300 Tonnen. Die ziemlich niedrigen Aluminiumpreise bei gleichzeitig hohen Energiekosten führten bei Unternehmen wie Rio Tinto zu Überlegungen, eine Aluminiumhütte zu schließen. Analysten stellen unter anderem aufgrund solcher Meldungen fest, dass trotz der geringen Nachfrage, die damit einhergehende Drosselung der weltweiten Aluminiumproduktion sich positiv auf den Preis auswirke. Insofern steige der Aluminiumpreis, aber in sehr kleinen Schritten.

Automobilbranche sorgt für Unsicherheit

Auf dem deutschen Markt kostete Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) zu Beginn des Monats November 2019 zwischen 1.430,00 und 1.560,00 Euro, Aluminiumprofilschrott (Alter) zwischen 1.440,00 und 1.600,00 Euro und Aluminiumspäne (Autor) zwischen 590,00 und 660,00 Euro. Die schwächelnde Automobilbranche sorgt nach wie vor für Unsicherheiten, allerdings sind einige Marktteilnehmer auch optimistisch und es gibt die Hoffnung, dass die Nachfrage seitens der Automobilhersteller im nächsten Jahr steige. Ein allgemeiner Trend der sich in Zukunft immer stärker breitmachen und auch die Branche bewegen könnte, ist die Nachfrage seitens der Verbraucher nach CO2-armen hergestellten Aluminium (Stichwort: „grünes Aluminium“).

Leichter Preisanstieg bei Kupfer

Der Preis für Drei-Monats-Kupfer lag am 05. November zwischen 5.910,00 und 5.912,00 US-Dollar. Laut Analysten profitiere der Preis zum einen von den Produktionsrückgängen südamerikanischer Kupferproduzenten. Grund seien hier vor allem politisch motivierte Streiks wie in Chile, dem weltweit größten Kupferproduzenten. Zum anderen profitiere der Preis von den bereits angesprochenen positiven Signalen im Handelsstreit zwischen den USA und China. Der weitere Anstieg gen 6.000-Dollar-Marke scheint für einige Marktbeobachter realistisch, allerdings drücke die geringe Nachfrage den Preis und dämpfe dementsprechend auch die Erwartungen.

Die Kupferbestände in den lizensierten Lagerhäusern der LME lagen am 05. November 2019 bei 248.000 Tonnen. Auf dem deutschen Markt kostete Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am Anfang des Monats November 2019 zwischen 4.930,00 und 5.040,00 Euro und Kupferdrahtschrott gehäckselt Ia (Kasus) zwischen 4.930,00 und 5.120,00 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) erzielte Preise zwischen 4.460,00 bis 4.650,00 Euro und nicht legierter Kupferdrahtschrott I (Kader) wurde zwischen 4.790,00 und 5.000,00 Euro gehandelt. Weiterhin verweisen Marktteilnehmer mit Blick auf den Schrottmarkt auf immer niedrigere chinesische Importquoten, die dazu führen, dass viele Schrotte in Europa bleiben, wo sie mittlerweile nur wenige Abnehmer finden.

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